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Lasst uns heute Morgen Gottes Wort in Jesaja Kapitel 53 aufschlagen, Jesaja Kapitel 53. Wir haben jetzt einige Wochen Zeit gehabt, um in dieses Kapitel einzuleiten. Vor zwei Wochen haben wir eine recht umfassende Einführung gehört, und am letzten Sonntag - dem Auferstehungssonntag - haben wir uns die Einleitung zu Kapitel 53 angesehen, die am Ende von Kapitel 52 beginnt. Und das bringt uns heute zu diesem unglaublichen Kapitel, Jesaja 53.

Dieser Text ist eine unerschöpfliche Quelle von biblischer Wahrheit und Realität. Je mehr ich darin schöpfe, umso tiefer geht es. Meines Erachtens ist dieser Text einzigartig in der Heiligen Schrift, es wäre eine Lebensaufgabe ihn zu verstehen. Er ist tief, er ist hoch und er ist weit. Ich werde mein Bestes geben, für uns aus diesem Text alles herauszuholen, was hier steht, aber selbst nachdem ich das getan habe, wird noch viel für euer eigenes weitere Nachforschen übrig bleiben. Wir wollen uns nun dieses unvergleichliche Kapitel vor Augen zu führen, und ich möchte es euch vorlesen, beginnend ab Vers 1.

„Wer hat unserer Verkündigung geglaubt, und der Arm des Herrn, wem ist er geoffenbart worden? Er wuchs auf vor ihm wie ein Schössling, wie ein Wurzelspross aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht; wir sahen ihn, aber sein Anblick gefiel uns nicht. Verachtet war er und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut; wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt, so verachtet war er, und wir achteten ihn nicht. Fürwahr, er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen; wir aber hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt. Doch er wurde um unserer Übertretungen willen durchbohrt, wegen unserer Missetaten zerschlagen; die Strafe lag auf ihm, damit wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt worden.

Wir alle gingen in die Irre wie Schafe, ein jeder wandte sich auf seinen Weg; aber der Herr warf unser aller Schuld auf ihn. Er wurde misshandelt, aber er beugte sich und tat seinen Mund nicht auf, wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer und seinen Mund nicht auftut. Infolge von Drangsal und Gericht wurde er weggenommen; wer will aber sein Geschlecht beschreiben? Denn er wurde aus dem Land der Lebendigen weggerissen; wegen der Übertretung meines Volkes hat ihn Strafe getroffen.

Und man bestimmte sein Grab bei Gottlosen, aber bei einem Reichen war er in seinem Tod, weil er kein Unrecht getan hatte und kein Betrug in seinem Mund gewesen war. Aber dem Herrn gefiel es, ihn zu zerschlagen; er ließ ihn leiden. Wenn er sein Leben zum Schuldopfer gegeben hat, so wird er Nachkommen sehen und seine Tage verlängern; und das Vorhaben des Herrn wird in seiner Hand gelingen. Nachdem seine Seele Mühsal erlitten hat, wird er seine Lust sehen und die Fülle haben; durch seine Erkenntnis wird mein Knecht, der Gerechte, viele gerecht machen, und ihre Sünden wird er tragen. Darum will ich ihm die Vielen zum Anteil geben, und er wird Starke zum Raub erhalten, dafür, dass er seine Seele dem Tod preisgegeben hat und sich unter die Übeltäter zählen ließ und die Sünde vieler getragen und für die Übeltäter gebetet hat.“

Während dieses Kapitel für die Gläubigen durch die Jahrhunderte hindurch ein Grund zu großer Freude und tiefem Segen war, weil es auf das Kreuz unseres Herrn Jesus Christus blickt, ist es in Wahrheit ein trauriges Lied. Es ist ein trauriges Lied. Dies ist ein Klagelied. Dies ist ein Lied des Bedauerns. Dies ist ein Lied der Reue. Dies ist ein Bußlied in Moll. Dieses Kapitel stellt in der Tat das größte Schuldbekenntnis dar, das jemals in der Weltgeschichte von einer Nation abgelegt wurde. Und was die Heilige Schrift betrifft, so gibt es nur eine einzige Nation, die sich eines Tages als ganzes Volk zu Christus bekehren wird, und das ist das Volk Israel. Dies ist die Verheißung Gottes für ihre Zukunft.

Wenn sie sich Christus zuwenden, wird dies ihr Schuldbekenntnis sein. Beim Lesen fällt auf, dass die Verben bis zu Vers 10 in der Vergangenheitsform stehen. Die meisten halten dieses Kapitel für eine Zukunftsprophezeiung über Christus, und das ist es auch. Dieses Kapitel gibt uns so viele Einzelheiten über Christus, seinen Tod, sein Begräbnis, seine Auferstehung und seine Erhöhung, dass es unmissverständlich eine Prophezeiung über ihn ist. Aber sie wurde nicht in der Zukunftsform geschrieben. Es handelt sich nicht um einen Propheten, der prophezeit, was mit Jesus geschehen wird. Hier haben wir einen Propheten, der die Rettung Israels in der Zukunft prophezeit, und zwar wenn sie zurückblicken werden und genau diese Worte über den Messias sagen werden, den sie verworfen und gekreuzigt haben. Dies ist die Klage Israels, wenn sie auf den Messias zurückblicken, den sie so lange verworfen haben.

Dies ist die umfassendste alttestamentliche Prophezeiung, die weitreichendste, die detaillierteste alttestamentliche Prophezeiung über den stellvertretenden, sühnenden Opfertod des Messias, des Knechtes Jehovas, welcher Jesus ist. Darum geht es in diesem Kapitel. Es ist der allererste alttestamentliche Blick auf das Kreuz, den Tod und das Sühneopfer Christi. Aber der Hauptzweck ist, Israel mitzuteilen, dass ihr euch eines Tages von eurer Verwerfung abwenden und auf das Evangelium und den Messias zurückblicken werdet, und dass ihr erkennen werdet, dass ihr eure einzige Hoffnung, euren einzigen Retter, euren Messias, Jeschua, verworfen habt, und dies wird eure Klage sein. Diese Worte werden sie in dieser zukünftigen Generation sagen.

Ja, in diesem Kapitel lesen wir, dass der Messias, der Knecht Jehovas, die Sünde der Übertreter tragen wird, dass er das Gericht Gottes erleiden wird, dem es gefällt, ihn zu zermalmen, ihn zum Schuldopfer zu machen und ihn die Sünden vieler tragen zu lassen. Ja, in diesem Kapitel wird erklärt, dass er sterben wird, um Gott zu versöhnen, was notwendig ist, um die Vergebung von Sünden zu ermöglichen. Aber er wird nicht tot bleiben, denn wir haben gerade gelesen, dass er seine Nachkommenschaft sehen wird, er wird seine Tage verlängern, das Vorhaben des Herrn wird in seiner Hand gelingen. Er wird wortwörtlich Licht sehen und zufrieden sein. Die Auferstehung ist da, und dann wird er erhöht werden. Es steht alles hier drin.

Ihr müsst verstehen, dass in diesem Kapitel zwar vom Kreuz die Rede ist, aber rückblickend; es wird in der Zukunft geschehen, wenn Israel seine lange Ablehnung gegenüber Jesus Christus bereut. Seit der Zeit des Neuen Testaments sind die Juden von diesem Kapitel zutiefst beunruhigt worden. Und zwar so sehr, dass dieser Text in vielen Synagogen nicht in der üblichen Schriftlesung gelesen wird. Er wird übersprungen. Aber diejenigen, die ihn lesen und sich damit auseinandersetzen, haben entschieden, dass der leidende Gottesknecht hier nicht der Messias und nicht Jesus ist, sondern Israel.

Israel sei der Gerechte, der Leidende. Israel sei hier der Gerechte, der leidet und der eines Tages für sein gerechtes Leiden belohnt wird, indem es gesegnet wird und ein Segen für die Welt wird. So verstehen es die Rabbiner. Das tun sie, weil sie nicht wollen, dass es Jesus ist, und weil sie eine Erklärung dafür finden müssen, warum die Juden so lange so schrecklich gelitten haben. Und um sicher zu gehen, dass sie nicht vergeblich gelitten haben, betrachten sie dieses Kapitel als einen Tribut an das gerechte Leiden Israels, durch das Gott sie belohnen und verherrlichen wird und durch das Gott die Welt segnen wird. Das bedeutet, dass sie die Realität nicht sehen.

Hier ist nicht von Israel die Rede. Das kann es gar nicht. Sie sind weder jemand, der unschuldig leidet, wie der, der hier beschrieben wird, noch jemand, der freiwillig leidet. Sie müssen erkennen, dass sie jemanden brauchen, der stirbt, um die Strafe für ihre Sünden zu bezahlen. Aber dazu sind sie nicht bereit. Erinnert ihr euch daran, was ich sagte: Sie wollen einen König und einen Herrscher, der sie von ihren Feinden, ihren Umständen und ihrem Leid befreit, aber nicht von ihren Sünden. Sie sind hier nicht der Gerechte, der leidet und von Gott belohnt werden wird. Das ist Teil eines selbstgerechten Werkssystems. Was sie verstehen müssen, ist, dass sie all diese Jahrhunderte lang ein Leidtragender waren, der selbst ungerecht ist.

Sie haben das Gericht Gottes über sich erlitten, weil sie Christus abgelehnt haben. Und sie leiden auch jetzt noch darunter. Und sie werden weiterhin das Gericht Gottes wegen der Verwerfung Christi erleiden, bis zu jenem Tag in der Zukunft, an dem sie sich als Nation zu ihm bekehren. Inzwischen kann jeder Jude zum Glauben an Christus kommen, und viele sind es auch, und viele von euch sind Juden, die zum Glauben an Christus gekommen sind. Aber als Nation stehen sie weiterhin unter göttlichem Gericht und warten auf die Rettung, die kommen wird, gefolgt von dem Segen der Erfüllung aller Verheißungen, die Gott Abraham und David und den Propheten von der Herrlichkeit des Reiches gegeben hat.

Hierbei handelt es sich nicht um eine Offenbarung, die Israel für das Leiden ehrt, das zum Segen führt. Dies ist die Reue Israels. Dies ist die Klage Israels mit gebrochenem Herzen. Dies ist das Bekenntnis einer künftigen Generation Israels. Auf persönlicher Ebene kann jeder Jude, der zu Christus kommt, die gleiche Klage beten. Auf nationaler Ebene wird dies in der Zukunft erst der Fall sein. Es wird so kommen, wie es hier prophezeit wurde. Wie ich bereits gesagt habe, prophezeit die Heilige Schrift nur die Rettung einer vollständigen Nation. Menschen aus allen Nationen, Sprachen, Stämmen und Völkern werden gerettet, aber es wird nur die Rettung einer einzigen ganzen Nation geben, nämlich Israel. Und sie werden in der Zukunft Buße tun und sich Christus zuwenden.

Während dieser Text also in gewisser Weise auf das Ereignis des Todes und der Auferstehung und sogar der Erhöhung Christi vorausblickt und uns Einzelheiten über diese wunderbaren Ereignisse vermittelt, ist er im eigentlichen Sinne ein Blick über das Kreuz hinaus auf die Bekehrung Israels und auf das, was sie sagen werden, wenn sie zurückblicken. Es gibt Menschen, kluge Menschen, Schriftgelehrte, Theologen, Prediger, Schriftsteller, die nicht an die zukünftige Erlösung Israels glauben. Sie glauben nicht, dass das Reich auf der Erde sein wird. Sie sind keine Prämillienialisten, die an ein wortwörtlich zukünftiges Tausendjähriges Reich glauben, und mein Verständnis ist, dass sie dieses Kapitel nicht auslegen können, weil dies das Gebet und Schuldbekenntnis der gesamten Nation Israel ist, und zwar zu der Zeit seiner zukünftigen Bekehrung.

Ich möchte euch noch einmal einen Überblick geben: Ich will nicht zu sehr ins Detail gehen, aber erinnert euch, dass Jesaja in der Zeit vor der babylonischen Gefangenschaft gelebt hat, als die Juden als Gefangene von den heidnischen Babyloniern verschleppt wurden. Nach Salomo hatte sich das Reich in das Nordreich Israel und das Südreich Juda geteilt. 722 war das Nordreich in die Gefangenschaft verschleppt worden; sie waren längst verschwunden. Und nun kommt Jesaja daher und prophezeit ungefähr 700 oder 650 Jahre vor Christus und sagt: Ihr werdet auch in Gefangenschaft gehen. Ihr geht in eine Gefangenschaft, aus der ihr zurückkehren werdet. Israel, das Nordreich, ist nicht zurückgekehrt, aber ihr werdet in die Gefangenschaft, nach Babylon gehen, und ihr werdet zurückkommen. Und genauso ist es geschehen.

Es ist etwa 80 Jahre nach Jesajas Tod eingetroffen, und die erste Deportation, als die Babylonier kamen, war im Jahr 603. Die zweite Deportation war 597 v.Chr. und die letzte Wegführung 586 v.Chr., diesmal wurde Jerusalem zerstört. Menschen wurden abgeschlachtet und die Juden wurden von den Heiden in Gefangenschaft verschleppt, wo sie ihre Harfen an die Weiden hängten und weinten, weil sie ihr verheißenes Land nicht mehr hatten. Jesaja kündigt ihnen an, dass dies geschehen wird, aber das ist noch nicht das Ende der Geschichte. Ihr werdet wiederhergestellt werden. Ihr werdet zurückkommen. Ihr werdet zurückkehren. Gott wird euch also in eine zeitlich begrenzte Gefangenschaft führen und euch wieder zurückbringen. Er wird euch erlösen, er wird euch retten. Das ist der Schwerpunkt des ersten Abschnitts der zweiten Hälfte von Jesaja Kap. 40 bis 66.

Im ersten Abschnitt geht es um die historische Gefangenschaft, von der wir wissen, dass sie stattgefunden hat. Sie wurden in die Gefangenschaft verschleppt, die 70 Jahre andauerte. Später kamen sie zurück und bauten das Land wieder auf, in dem sie immer noch sind. Sie sind immer noch dort. Diese Prophezeiung ist genau so eingetreten, wie Gott es gesagt hat: Die Babylonier haben sie weggeführt, sie sind zurückgekommen und haben sich wieder im Land angesiedelt. Noch wichtiger ist, dass er durch die Worte Jesaja’s ankündigt, dass es in der Zukunft eine größere Befreiung geben wird, eine viel größere Befreiung. Nicht eine Befreiung aus Babylon, sondern eine Befreiung von Sünde, eine Befreiung von Schuld. Ihr werdet als Volk gerettet werden. Durch das Werk des Gottesknechts werdet ihr von Sünde befreit.

Und so ist der Messias das Thema dieses großen Abschnitts in Jesaja. Wir nennen die Kapitel 42, 49, 50 und 53 die Gottesknechtslieder, weil alle vier dieser Kapitel den Messias betrachten und ihn als den Gottesknecht identifizieren. Viel wichtiger als eure zeitliche Befreiung ist eure geistliche Befreiung, so viel wichtiger. Ihr werdet auf eine geistliche Weise gerettet werden. Ihr werdet auf ewig vor Sünde, Gericht und Hölle gerettet werden. Und dann schließt er seine Prophezeiung in den letzten Kapiteln mit den Worten: Dann werdet ihr das Reich haben, und so wird das Reich aussehen, das große Reich Christi.

In diesem Kapitel 53, das sich in der Mitte des mittleren Abschnitts befindet, also genau im Herzen des Abschnitts, wird uns gesagt, dass die Juden in der Zukunft umkehren und Buße tun werden, dass sie sich Christus zuwenden und gerettet werden. Das ist einfach eine wunderbare Realität. Nun möchte ich das Thema dieses Kapitels identifizieren; In Jesaja 52,13 wird er als „Mein Knecht“ bezeichnet. In den Versen 13 bis 15 ist Gott der Sprecher; Gott spricht durch Jesaja. Und am Ende von Kapitel 53 wird Gott erneut der Sprecher. Gott übernimmt die Rolle des Sprechers. In der Mitte sehen wir das Volk Israel, das sein Schuldbekenntnis ablegt. Gott stellt seinen Knecht vor und spricht darüber, wie er in seinem Tod entstellt beziehungsweise gedemütigt und erhöht werden wird, so dass die Könige der Nationen der Welt Ehrfurcht vor ihm haben.

Das ist sein Leiden und seine Herrlichkeit. Und dann spricht Gott das letzte Wort, als er erneut über die Bedeutung seines Leidens und seiner darauf folgenden Herrlichkeit spricht. Aber in der Mitte steht dieses erstaunliche Schuldbekenntnis von Israel. Der Knecht, „mein Knecht“, … dazu muss ich noch ein paar Worte sagen. Einige von euch werden sich daran erinnern, dass ich vor einigen Monaten ein Buch mit dem Titel Sklave geschrieben habe, und irgendwo in diesem Buch habe ich darauf hingewiesen, dass das alttestamentliche Wort für Sklave „ebed“ ist – E-B-E-D – es ist ein Schlüsselwort, und dieses Wort wird etwa 800 Mal im Alten Testament verwendet. Und wenn Gott selbst den Messias identifiziert, denn in 52,13 spricht Gott, nennt er ihn „Mein Sklave, mein Sklave“.

Ich möchte das ein wenig vertiefen. Dr. Walter Kaiser, ein phänomenaler Kenner der alttestamentlichen Schriften, kein Geringerer als einer der besten Experten für Altes Testament, beschreibt die grundlegende Idee des hebräischen Wortes ebed wie folgt: Walter Kaiser sagt: „Die Grundidee von ebed ist nicht in erster Linie ein Hinweis auf Unterordnung, sondern auf Eigentum.“ Das bedeutet es, ein Sklave zu sein. Mein Knecht, der Messias, ist der Sklave Gottes. Was bedeutet das? Dass Gott alles bestimmt, was er tut. Er hat keinen eigenen Willen. Er dient gemäß dem Willen Gottes und dem Wohlgefallen Gottes.

Wenn du meinst das Wort „Sklave“ sei erniedrigend, dann beachte folgendes: Im Alten Testament werden Propheten als Sklaven Gottes bezeichnet. Könige werden als Sklaven Gottes bezeichnet. Das sind nur einige Beispiele. Mose wird 17 Mal als Sklave Gottes bezeichnet. Das heißt, dass sehr bedeutende Menschen eine derartige Beziehung zu Gott haben. Sogar der Messias wird als Sklave bezeichnet: aus Philipper 2 wissen wir, dass er es nicht wie einen Raub festhielt Gott gleich zu sein, sondern er erniedrigte sich selbst, und nahm die Gestalt eines Sklaven an – das griechische Wort ist doulos. Der Messias tut also den Willen des Vaters und nur den Willen des Vaters. Das ist das Zeugnis von Jesus.

Lies das Johannesevangelium und achte darauf wie oft du Jesus sagen hörst: „Ich tue nur, was der Vater will!“ „Ich tue nur das, was der Vater mir zeigt!“ „Ich tue nur, was der Vater tut!“ „Ich tue nur, was der Vater von mir wünscht!“ „Ich tue, was ich tue, um dem Vater zu gefallen!“ Und schließlich sagt er als Höhepunkt seines Lebens: „Nicht mein, sondern dein Wille geschehe“. Das ist Sklavensprache. Dann wird der Messias als derjenige identifiziert, der das Eigentum Gottes ist. Daher lautet das Pronomen: Mein Diener. Er gehört mir. Das ist der Messias. Der Knecht Jehovas ist also die Person, von der die zukünftige Generation der Juden sprechen wird, wenn sie über ihn klagt.

Jetzt wissen wir, wer das ist. Es ist Jesus. Es ist Jesus. Wenn du ein Experiment wagen willst, such dir einen jüdischen Freund, der nicht an Jesus glaubt, und sage ihm: „Ich würde dir gerne etwas vorlesen.“ Sag ihm nicht, was du gerade liest, sondern lies einfach Jesaja 53 und frag ihn: „Von wem ist hier die Rede?“ Viele bezeugen, dass jüdische Menschen darauf antworten: „Nun, das hat mit Jesus zu tun.“ Du kannst ihn fragen: „Was denkst du denn, wo steht das in der Bibel?“ Er antwortet: „Oh, in Matthäus oder Markus.“ Nein. Es stammt aus Jesaja. Hier ist eindeutig von Jesus Christus die Rede. Im Neuen Testament gibt es allein in den Evangelien dreißig direkte und indirekte Verweise auf dieses Kapitel. Und im gesamten Neuen Testament gibt es fünfzig solcher Verweise auf dieses Kapitel. Dies ist eindeutig eine Prophezeiung, die über den Tod, die Auferstehung und die zukünftige Erhöhung des Messias spricht, der kein anderer als Jeschua, Jesus, ist.

Die Juden wollen das nicht akzeptieren. Diese zukünftige Generation gibt ein Zeugnis. Hört euch ihr Zeugnis in Vers 1 an: „Wer hat unserer Verkündigung geglaubt, und der Arm des Herrn, wem ist er geoffenbart worden?“ Dies ist ein großer Aufschrei der Reue, ein untröstliches Schuldbekenntnis einer zukünftigen Generation von Juden und jedes einzelnen Juden, der zu irgendeinem Zeitpunkt zu Christus kommt, jeder Jude, der gerettet und in die Gemeinde aufgenommen wird, muss dieses Bekenntnis ablegen, dass er sich bis zu diesem Zeitpunkt in Bezug auf Jesus getäuscht hat. Aber wenn sie zurückblicken, werden sie als Erstes sagen: Wir haben es nicht geglaubt, wir haben es nicht verstanden. Die Offenbarung über Jesus ist auf Unglauben gestoßen, auf großen Unglauben! Aber eines Tages wird sich das alles ändern. Es wird sich alles ändern.

Wann wird dieser Tag in der Zukunft sein? Nun, ich kann euch sagen, was die Bibel dazu sagt. Schlagt Sacharja 12 auf, Sacharja Kapitel 12. Sacharja lebt 500 Jahre vor Christus, vielleicht 150 Jahre nach Jesaja, sie sind in babylonische Gefangenschaft geraten, sie sind zurückgekehrt. Sie haben das Land wieder aufgebaut und sich erneut darin niedergelassen, und Gott erweckt einen Propheten namens Sacharja. Und er wirft einen Blick auf dieses zukünftige Ereignis. Kapitel 12, Vers 1: „Dies ist die Last, das Wort des Herrn über Israel“. Dies wird also eine Prophezeiung über die Zukunft Israels sein. Und sie stammt aus einer guten Quelle, „Es spricht der Herr, der den Himmel ausspannt und die Erde gründet und den Geist des Menschen in seinem Inneren bildet“, okay?

Wir wissen also, dass dies nicht aus einer menschlichen Quelle stammt, okay? Das ist das Wort Gottes, des Schöpfers. „Siehe, ich mache Jerusalem zum Taumelkelch für alle Völker ringsum“. Und dann in Vers 3: „Und es soll geschehen an jenem Tag, dass ich Jerusalem zum Laststein für alle Völker machen werde; alle, die ihn heben wollen, werden sich gewisslich daran wund reißen.“ Wenn man sich an Jerusalem vergreift, wird der Schuss nach hinten losgehen. Wenn man Jerusalem anrührt, wird man sich verletzen und wie ein taumelnder, umherschwankender Betrunkener enden. Wovon spricht er? Schau dir das Ende von Vers 2 an: er spricht von einer Belagerung gegen Jerusalem und Juda, wobei Juda das Land und Jerusalem die Hauptstadt ist. Woher kommt diese Belagerung? Das steht am Ende von Vers 3: „Und alle Heidenvölker der Erde werden sich gegen es versammeln.“

Oh man, die ganze Welt wird Israel angreifen. Klingt das nach etwas sehr Unrealistischem oder sehr Möglichem? Und wenn sie zum Angriff übergehen, wird der Herr sein Volk beschützen. Tatsächlich sagt er in Vers 6: „An jenem Tag will ich die Fürsten Judas wie einen glühenden Ofen zwischen Holzstößen machen.“ Das sind die Menschen in den abgelegenen, schutzlosen Gebieten des Landes - „und wie eine brennende Fackel in einem Garbenhaufen, und sie werden zur Rechten und zur Linken alle Völker ringsum verzehren; Jerusalem aber soll wieder bewohnt werden an seinem alten Platz, nämlich in Jerusalem.“ Wenn also die Feinde kommen, werden sie zunächst über Land kommen, und während sie über Land kommen, wird Gott sie auf dem Weg nach Jerusalem verbrennen.

Und dann Vers 8: „An jenem Tag wird der Herr die Einwohner Jerusalems beschirmen.“ Und dann in Vers 9: „Und es wird geschehen an jenem Tag, dass ich danach trachten werde, alle Heidenvölker zu vertilgen, die gegen Jerusalem anrücken.“ Hört ihr das, ihr Nationen? Wollt ihr eure Atomwaffen gegen Israel richten? Wollt ihr eure Raketen gegen Jerusalem richten? Die Zeit wird kommen, in der sich die Welt gegen Israel versammeln wird. Die massive islamische Bewegung in ganz Europa ist eine unfassbare Bedrohung und umgibt Israel im Osten, im Norden und im Süden. Wenn man in einem Düsenflugzeug sitzt und vom Mittelmeer nach Israel fliegt, muss man innerhalb von zwei Minuten umdrehen, weil man sonst die Ostgrenze Israels überquert – so klein ist dieses winzige Land.

Sie werden von der Welt belagert. Der Anti-Zionismus ist weit verbreitet. Sogar in Europa, wo die Menschen nicht antisemitisch [d. h. antijüdisch] sein wollen, weil es nicht politisch korrekt ist, sind sie dennoch eifrige Antizionisten [d. h. gegen den Staat Israel]. Die Welt, die böse Welt, konzentriert sich auf Israel. Wer weiß, wie es anfängt, wenn alles soweit ist? Vielleicht schickt Israel präventiv eine Atomwaffe in den Iran. Vielleicht schickt der Iran eine Atomwaffe nach Israel. Wer weiß, wie das Szenario aussehen wird!? Aber Vers 10 betont, dass das der Moment sein wird, wenn alle Nationen sich gegen Israel versammeln, dass Gott „über das Haus David und über die Einwohner von Jerusalem“ - das sind Ausdrücke, die Israel bezeichnen - „den Geist der Gnade und des Gebets ausgießen“ will. Ob das ein paar Momente, Stunden, Tage oder Wochen sind, was auch immer es sein wird, „will ich den Geist der Gnade und des Gebets ausgießen, und sie werden auf mich sehen, den sie durchstochen haben“.

Und genau dort, sagt Gott, werden sie auf mich schauen, weil ich in Christus Mensch geworden bin. Sie haben ihn durchbohrt, sie haben mich durchbohrt. Er sagt sogar: „Sie werden auf mich sehen, den sie durchstochen haben, ja, sie werden um ihn klagen, wie man klagt um den eingeborenen Sohn, sie werden bitterlich über ihn Leid tragen, wie man bitterlich Leid trägt über den Erstgeborenen.“ Vers 11, „An jenem Tag wird es eine große Klage geben“; Vers 12, Familien, Ehefrauen, Ehemänner, alle, allein und zusammen, alle weinen und trauern, unter Belagerung, und sehen, dass Gott sie zunächst verteidigt. Kapitel 13, Vers 1: „An jenem Tag wird für das Haus David und für die Einwohner von Jerusalem ein Quell eröffnet sein gegen Sünde und Unreinheit.“ Ein Brunnen, der sie reinigt. Das ist ihre Rettung.

Wann wird das geschehen? Am letzten Tag, wenn Israel unter massiver Belagerung durch die Nationen steht. In dieser Stunde werden sie wehrlos sein. Sie werden keinen Ausweg mehr haben. Ihre einzige Hoffnung wird auf Gott liegen, und in souveräner Gnade wird der Geist kommen, der Geist der Gnade, der das Flehen hört, und er wird ihre Herzen umkehren, so dass sie in der Geschichte zurückblicken und auf den blicken werden, den sie durchbohrt haben, und die Worte ihres Bekenntnisses werden die Worte von Jesaja 53 sein. Bitteres Weinen, wie man um einen einzigen Sohn trauert. Sie werden trauern um den einzigen Sohn Gottes, den Messias. Wird es die ganze Nation sein? Wird es jeder Jude sein? Nein, in Kapitel 13, Vers 8, heißt es: „Und es soll geschehen, spricht der Herr, dass im ganzen Land zwei Drittel ausgerottet werden und umkommen.“

Wenn die Nationen kommen, werden zwei Drittel sterben. Zwei Drittel werden im Unglauben bleiben. „Ein Drittel aber soll darin übrigbleiben. Aber dieses letzte Drittel will ich ins Feuer bringen und es läutern, wie man Silber läutert, und ich will es prüfen, wie man Gold prüft. Es wird meinen Namen anrufen, und ich will ihm antworten; ich will sagen: »Das ist mein Volk!« und es wird sagen: »Der Herr ist mein Gott!«“ Das ist die Rettung Israels. Und diese Rettung wird kommen, weil sie auf den zurückblicken, den sie durchbohrt haben. Sie durchbohrten seine Füße, sie durchbohrten seine Hände, sie durchbohrten seine Seite. In ihrer Verzweiflung wenden sie sich an Gott. Mitten in den Schrecken dieses globalen Angriffs kommt der Geist über sie, und ein Drittel von ihnen wird zu der Erkenntnis gebracht, dass sie ihren Messias durchbohrt haben, sie werden auf Christus zurückblicken und sie werden ihn in seiner ganzen Schönheit sehen. Sein Tod und seine Auferstehung werden für sie zur Realität. Und sie werden gerettet werden.

Eine Quelle der Reinigung wird sich auftun, um sie von Sünde und Unreinheit zu reinigen. Ein Drittel von ihnen wird in dieser großen Schlacht von Harmageddon beschützt werden, und sie werden die Schafe sein, die in das Königreich eingehen, von dem unser Herr sprach. Dann wird er das Reich errichten. Kapitel 14: „Siehe, es kommt ein Tag für den Herrn, da wird man deine Beute verteilen in deiner Mitte! Da werde ich alle Heidenvölker bei Jerusalem zum Krieg versammeln.“ Dies ist die Schlacht von Harmageddon, wenn er alle Gottlosen vernichtet. Vers 3: „Aber der Herr wird ausziehen und gegen jene Heidenvölker kämpfen“ – und in diesem Augenblick erfolgt die Wiederkunft. Vers 4: „Und seine Füße werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen, der vor Jerusalem nach Osten zu liegt; und der Ölberg wird sich in der Mitte spalten nach Osten und nach Westen hin zu einem sehr großen Tal“ und er wird sein Reich errichten.

An diesem Tag wird es kein Licht geben. Die Leuchtkörper werden dahinschwinden. Erinnere dich an Offenbarung: Die Sonne wird erlöschen. Im Buch Joel steht dasselbe: Der Mond wird erlöschen, die Sterne erlöschen und Jesus erscheint in strahlender Herrlichkeit am Himmel. Und das beschreibt unser Herr auch in Matthäus 24 und 25. Es wird ein einzigartiger Tag, der nur dem Herrn bekannt ist – weder Tag noch Nacht. Es wird so kommen, wann, weiß nur der Herr selbst. Kein Mensch kennt den Tag oder die Stunde, nicht wahr? Vers 9 bringt es auf den Punkt: „Und der Herr wird König sein über die ganze Erde. An jenem Tag wird der Herr der einzige sein und sein Name der einzige.“ Das ist das Tausendjährige Reich, und er wird uneingeschränkt herrschen und regieren.

Hesekiel hat das Gleiche gesehen. Schlagen wir das kurz auf. Wir haben nicht die Zeit, auf alles einzugehen, aber lasst uns Hesekiel 38 lesen. In Kapitel 38 erhält der Prophet Hesekiel ein Wort vom Herrn. Und wenn ihr eine MacArthur-Studienbibel habt, könnt ihr alle Anmerkungen lesen und all diese Orte finden. Hier wird eine Koalition von Staaten aus dem Nahen Osten beschrieben, die sich gegen Israel stellen werden. Dies ist die selbe Szenerie. Und wenn man sich ein wenig mit den Hintergründen beschäftigt, stellt man fest, dass es sich dabei um Orte handelt, wie dem Iran, Ägypten, Libyen, Äthiopien, das alte Armenien, die Ost- und Westtürkei - all diese Nationen kommen zusammen.

Es ist der Nahe Osten, der sich gegen Israel zusammenschließt. Vers 9: „Sie kommen heran wie ein Unwetter; sie kommen wie eine finstere Wolke, Truppen und viele Völker mit dir.“ Hier finden wir dasselbe beschrieben, wovon Sacharja spricht: ein massiver, globaler Angriff. Vers 11 Und sie meinen, dass sie gegen das ungeschützte Gebiet von Dörfern, die nicht befestigt sind, vorgehen könnten. Aber der Herr wird das nicht zulassen. Der Herr wird sein Volk beschützen.

Ich wünschte, wir könnten es im Detail durchgehen, aber weil wir wenig Zeit haben, sollten wir zu Kapitel 39 gehen. Vers 4 spricht von dem Tag, an dem der Herr alle diese Völker richten wird. Dort heißt es: „auf den Bergen Israels sollst du fallen, samt allen deinen Kriegsscharen und allen Völkern, die bei dir sind; dort will ich dich den Raubvögeln aller Gattungen und den wilden Tieren des Feldes zur Speise geben.“ Der Herr wird diese Nationen vernichtend schlagen.

Vers 7: „Und ich werde meinen heiligen Namen offenbar machen unter meinem Volk Israel.“ Da sehen wir wieder ihre Rettung. „Und ich werde meinen heiligen Namen offenbar machen unter meinem Volk Israel, und ich werde meinen heiligen Namen künftig nicht mehr entweihen lassen; sondern die Heidenvölker sollen erkennen, dass ich, der Herr, der Heilige in Israel bin! Siehe, es kommt, und es wird geschehen.“ Genau das wird passieren. Vers 21: „Und ich will meine Herrlichkeit unter den Heidenvölkern erweisen, und alle Heidenvölker sollen mein Gericht sehen, das ich gehalten habe, und meine Hand, die ich an sie gelegt habe.“ Vers 22, den liebe ich besonders: „Und das Haus Israel soll erkennen, dass ich, der Herr, ihr Gott bin, von diesem Tag an und künftig.“ Und dann weiter unten, Vers 29: „Und ich will künftig mein Angesicht nicht mehr vor ihnen verbergen.“ Wow! Gott hat sein Angesicht vor ihnen verborgen. „Aber über das Haus David und über die Einwohner von Jerusalem will ich den Geist der Gnade und des Gebets ausgießen.“ So heißt es in Sacharja 12,10.

Hast du es verstanden? Das ist der Zeitpunkt, an dem es geschehen wird. Lasst uns nun zu Jesaja 53 zurückkehren. Ist diese Zeit schon nahe? Nun, für den Nahen Osten ist Israel das Angriffsziel, die Zielscheibe, der Feind. Und die Völker der Welt scheinen Israel gegenüber feindselig zu sein. Nationen, die einst große Freunde und Verteidiger Israels waren, scheinen davon abzurücken, sogar unser eigenes Land. Die Welt erliegt der islamischen Propaganda, das Wachstum der Muslime und der Anti-Zionismus nehmen rapide zu. Und Israel verliert seine Beschützer, vielleicht sogar unser Land. Ein solcher Krieg gegen Israel, wie ihn Sacharja und Hesekiel kommen gesehen haben, ist keine ferne Realität. Ich frage mich of: Wie kann man das übersehen? Ich meine, wenn sich die ganze Welt gegen Argentinien verschwören würde, wäre das problematischer, denn das steht nicht in der Bibel. Aber gegen Israel? Das steht in der Bibel! Ist das ein seltsamer Zufall?

Zurück zu Jesaja 53, und wir werden wenigstens einen Vers schaffen. Wenn dieser Tag kommt, dann wird das ihre Antwort sein. Vers 1 das ist die perfekte Einleitung: „Wer hat unserer Verkündigung geglaubt, und der Arm des Herrn, wem ist er geoffenbart worden?“ Das erste, was sie sagen werden, ist: Wir haben es nicht geglaubt. Wir haben nicht daran geglaubt. Der Botschaft! Wie meint ihr das? Welche Botschaft? Die Botschaft von dem Messias Jeschua. Die Botschaft von dem Knecht des Herrn, dem Messias Jesus, seine Erniedrigung, seinen Tod, sein Begräbnis, seine Auferstehung, seine Himmelfahrt, seine Fürbitte, seine Krönung. Die Botschaft des Evangeliums.

Aber was meinen sie mit „unserer Botschaft“? Das ist sehr wichtig. Das Hebräische bezieht sich nicht auf eine Botschaft, die wir gegeben haben, obwohl es eigentlich Juden waren, die die Botschaft verkündetet haben. Die Propheten, die es verheißen hatten, waren allesamt Juden. Johannes der Täufer, der Jesus kannte, war ein Jude. Jesus war Jude. Alle Apostel waren Juden, alle Schreiber der Evangelien sind Juden, alle Schreiber des Neuen Testaments waren Juden. Es ist also gewissermaßen eine Botschaft von jüdischen Menschen an jüdische Menschen.

Aber das meint das Wort hier nicht. Denn das Wort „unsere Botschaft“ bezieht sich nicht auf die Botschaft, die wir gegeben haben, sondern auf die Botschaft, die uns gegeben wurde. Es ist ein passives Partizip mit Bezug auf die Botschaft und lautet wörtlich: „Wer hat der Botschaft geglaubt, die von uns gehört wurde?“ Das ist die Bedeutung von diesem Ausdruck. Die Sprache bezieht sich auf das, was wir gehört haben. Und es ist ein Zugeständnis, dass wir die Botschaft gehört haben. Aber wir haben sie nicht geglaubt. Die Botschaft wird nicht aus der Sicht des Sprechers betrachtet, sondern aus der Sicht der Zuhörer. Es geht um die Botschaft des Messias, die Botschaft von Jesus, die wir über sein Leiden und seine Herrlichkeit gehört haben.

Hör gut zu. Seit dem Neuen Testament hat praktisch jeder Jude auf der Welt die Botschaft von Jesus gehört, um sie dann zu verwerfen. Nicht wahr? Ich meine, das jüdische religiöse System war intensiv damit beschäftigt, die Botschaft von Jesus unglaubwürdig zu machen und die Botschaft präventiv zu verbreiten, damit sie diskreditiert werden konnte. Es gibt wahrscheinlich keine andere Gruppe von Menschen, keine andere ethnische Gruppe, die so sehr mit dem Evangelium in Berührung gekommen ist wie das jüdische Volk. Praktisch kennt jeder Jude die jüdische Geschichte. Sie kennen das Alte Testament und die Propheten. Und sie kennen die Geschichte über Jesus aus dem Neuen Testament. Sie haben ihre eigene Vorstellung davon. Ich werde nächste Woche darauf zu sprechen kommen. Sie haben eine Vorstellung davon, wer Jesus ist, aber eine Vorstellung die nicht schön und nicht gut ist.

Wenn also der zukünftige Überrest zurückblicken wird, werden sie sagen: Wer hat der Botschaft geglaubt, die wir gehört haben? Denn sie haben die Botschaft gehört. Der Apostel Paulus versteht die Bedeutung dieses Schuldbekenntnisses, denn in Römer Kapitel 10 nimmt er darauf Bezug. In Römer 10, Vers 11, schreibt Paulus: „Denn die Schrift spricht: »Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden!« Es ist ja kein Unterschied zwischen Juden und Griechen: alle haben denselben Herrn, der reich ist für alle, die ihn anrufen, denn: »Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden«.“ Dann sagt er: „Wie sollen sie aber den anrufen, an den sie nicht geglaubt haben? Wie sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne einen Verkündiger? Wie sollen sie aber verkündigen, wenn sie nicht ausgesandt werden?“

Wir haben also ein Problem: Die Menschen können nicht glauben, wenn sie es nicht gehört haben. Sie können nicht hören, wenn nicht jemand rausgeht. Sie gehen nicht raus, wenn man sie nicht sendet. Das ist im Allgemeinen richtig. Aber in Bezug auf die Juden sagt Vers 16: „Aber nicht alle haben dem Evangelium gehorcht; denn Jesaja spricht: »Herr, wer hat unserer Verkündigung geglaubt?«“ Dann sagt er: „Demnach kommt der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch Gottes Wort.“ Aber sie haben nicht geglaubt! Damit Paulus sagt wörtlich, dass die Juden nicht geglaubt haben, exakt wie Jesaja es prophezeit hat. Durch alle Jahrhunderte hindurch haben sie nicht geglaubt. Oh ja, ein Überrest, hat geglaubt. Jesaja 6,10 macht deutlich, dass es immer einen Zehnten, einen Stumpf, einen heiligen Samen, einen Überrest geben wird. Und dann heißt es in Römer 10,21: „Den ganzen Tag lang habe ich meine Hände nach einem ungehorsamen, widerspenstigen Volk ausgestreckt.“ das sind Gottes eigene Worte aus Jesaja 65,2. Die Juden wissen es, aber sie glauben es nicht. Dieses einleitende Bekenntnis ist deswegen eine erstaunliche Aussage: Wir haben es gehört, wir haben es gehört und wieder gehört, aber wir haben es nicht geglaubt.“ Wir haben es nicht geglaubt.

Und um die Sache zu verdeutlichen, folgt eine zweite Frage: „Der Arm des Herrn, wem ist er geoffenbart worden?“ Der Arm des Herrn ist einfach ein Symbol für die göttliche Macht. Wörtlich „der Unterarm“; aber es ist ein Symbol für die göttliche Macht. Jesaja 51,9 und Jesaja 52,10 sprechen über den Arm des Herrn und beschreiben ihn als ein Symbol der Macht. In gewissem Sinn ist der Messias der Arm des Herrn. In einem anderen Sinn ist das Evangelium der Arm des Herrn, denn das Evangelium, so heißt es in Römer 1,16, „ist Gottes Kraft zur Errettung“. Es bedeutet auf gewisse Art und Weise zu sagen, dass Gott seinen Arm entblößt hat. Gott zog seinen Arm aus seinem Gewand heraus und zeigte uns seinen Arm, er zeigte uns seine Stärke, er zeigte uns seine Macht zu retten, und wir haben es nicht verstanden. Wir haben es nicht verstanden.

Das Evangelium „ist Gottes Kraft zur Errettung für jeden, der glaubt, zuerst für den Juden, dann auch für den Griechen.“ Johannes 1,11: „Er kam in sein Eigentum, und“ – was geschieht? - „die Seinen nahmen ihn nicht auf.“ Warum haben sie nicht geglaubt? Es gibt einen theologischen Grund, warum sie nicht geglaubt haben. Der theologische Grund, warum sie nicht geglaubt haben, führt uns zurück zu Römer 10. Die Antwort lautet, dass sie kein Opfer gebraucht haben. Sie haben nicht geglaubt, dass Jesus der Messias war, weil er tot war, weil er gekreuzigt wurde. Sie haben kein Opfer gebraucht.

Was meine ich damit? In Römer 10 sagt Paulus: „Sie trachten danach ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten.“ Genau das ist der Punkt. Sie hatten keine Unzulänglichkeiten. Sondern sie wollten ihre eigene Gerechtigkeit aufrichten, ohne dass ihnen eine fremde, zugerechnete Gerechtigkeit durch Christus zuteil werden musste. Paulus sagt, dass sie nicht verstanden haben dass „Christus das Ende des Gesetzes zur Gerechtigkeit für jeden ist, der glaubt.“ Sie hatten eine mangelhafte Vorstellung von der Gerechtigkeit Gottes. Sie hatten eine mangelhafte Vorstellung von ihrer eigenen Sünde, denn sie versuchten, ihre eigene Gerechtigkeit herzustellen. Sie haben sich also nicht der Gerechtigkeit Gottes unterworfen.

Ich drücke es immer so aus: Sie dachten, Gott wäre weniger gerecht als er es ist, und sie wären gerechter als sie es eigentlich waren, also könnten sie zu ihren eigenen Bedingungen zu Gott kommen. Sie lehnten Jesus Christus ab, weil sie einen König und einen Herrscher suchten, der sie von ihren Feinden, ihren Umständen und ihrem Leid befreien sollte, aber nicht von ihrer Sünde. Sie waren selbstgerecht. Deshalb war der Überrest, der während des Dienstes Jesu gerettet wurde, der ganze Pöbel. Das haben sie ihm vorgeworfen: er treibt sich mit Prostituierten, Sündern und Trunkenbolden herum, mit Leuten, die aus der Synagoge hinausgeworfen wurden. Und Jesus antwortete: „Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu berufen, sondern Sünder“.

Genau das war das Problem. Wenn du ein mangelhaftes Verständnis von Sünde hast, dann verstehst du nicht, warum ein Erlöser sterben musste. Man könnte also sagen, dass der geistliche Grund, der theologische Grund dafür, dass sie Christus abgelehnt haben, darin liegt, dass sie aus eigener Kraft gerecht sein wollen. Sie haben eine mangelhafte Vorstellung von Sünde und daher auch eine mangelhafte Vorstellung von Gerechtigkeit und Sühne. Es gibt einen weiteren Grund, warum sie nicht glauben. Und zwar wegen der Souveränität Gottes. Seht mal, wenn sie selbstgerecht sind, obwohl Gott den ganzen Tag lang seine Hände nach einem ungehorsamen und widerspenstigen Volk ausstreckt hatte, dann wird eine Zeit kommen, in der Gott das abstellt.

Hör auf die Worte Jesu aus Johannes 12. Das ist ein bedeutender Teil der Heiligen Schrift. Johannes, Kapitel 12. Es ist ein längerer Text. Ich werde nicht alles vorlesen, aber ich möchte, dass ihr diesen Teil versteht, der sich auf Jesaja 53 bezieht. In Johannes 12, beginnend mit Vers 32, sagt Jesus: „und ich, wenn ich von der Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen.“ Sie wissen, wovon er spricht. Er wird gekreuzigt werden, das hat er ihnen gesagt. Er hat über seinen Tod gesprochen. Und so sagte er ihnen: Es ist in Ordnung, wenn ich erhöht werde, ich werde sie zu mir ziehen. Vers 33: „Das sagte er aber, um anzudeuten, durch welchen Tod er sterben würde.“ Er sagte ihnen: Ich werde gekreuzigt werden, ich werde an ein Kreuz gehängt werden. Darauf antwortet die Menge in Vers 34: „Wir haben aus dem Gesetz gehört, dass der Christus in Ewigkeit bleibt.“

Wovon redest du? Du willst der Messias sein und sterben? Nein, nein, nein, nein. Der Messias wird für immer existieren, vielleicht wird er wie Henoch oder wie Elia sein und niemals sterben. Wie kannst du sagen, dass der Menschensohn erhöht werden muss? „Wer ist dieser Sohn des Menschen?“ „Da sprach Jesus zu ihnen: Noch eine kleine Zeit ist das Licht bei euch. Wandelt, solange ihr das Licht noch habt, damit euch die Finsternis nicht überfällt! Denn wer in der Finsternis wandelt, weiß nicht, wohin er geht. Solange ihr das Licht habt, glaubt an das Licht, damit ihr Kinder des Lichtes werdet!“ Ihr solltet lieber glauben, sagt er, ihr solltet lieber glauben. Ich habe euch die Wahrheit gesagt, glaubt mir lieber. „Dies redete Jesus und ging hinweg und verbarg sich vor ihnen.“

Wow. Vers 37: „Obwohl er aber so viele Zeichen vor ihnen getan hatte, glaubten sie nicht an ihn; damit das Wort des Propheten Jesaja erfüllt würde, das er gesprochen hat: »Herr, wer hat unserer Verkündigung geglaubt, und wem ist der Arm des Herrn geoffenbart worden?«“ Und dann Vers 40: „Darum konnten sie nicht glauben“, denn Jesaja hat in Kap. 6,10 ebenfalls gesagt: »Er hat ihre Augen verblendet und ihr Herz verhärtet, damit sie nicht mit den Augen sehen, noch mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile«. Dies sprach Jesaja, weil die Herrlichkeit des Messias sah und von ihm redete. In Vers 42 finden wir eine erstaunliche Randbemerkung: „Doch glaubten sogar von den Obersten viele an ihn, aber wegen der Pharisäer bekannten sie es nicht, damit sie nicht aus der Synagoge ausgeschlossen würden. Denn die Ehre der Menschen war ihnen lieber als die Ehre Gottes.“

Sie waren also verdammt, weil sie die Ehre der Menschen suchten. Warum haben sie nicht geglaubt? Von einem geistlichen, theologischen Standpunkt aus dachten sie, sie könnten ihre eigene Gerechtigkeit aufrichten. Vom Standpunkt der Souveränität aus betrachtet, beendete Gott ihre Möglichkeiten. Es gibt noch eine andere Sichtweise auf ihren Unglauben, und zwar die Sichtweise von Jesaja 53. In Vers 2 und 3 erklären sie, warum sie nicht an Jesus geglaubt haben. Sie erklären, warum. Und das werden wir uns in der nächsten Predigt anschauen. Es ist so eindrucksvoll; sie erklären, warum sie nicht geglaubt haben. Sie sahen sich das Leben des Messias an und waren unbeeindruckt von seinem Anfang, unbeeindruckt von seiner Mitte und unbeeindruckt von seinem Ende. Und die Anhäufung all dieser unscheinbaren Dinge in ihren Köpfen ist der historische Grund, warum sie nicht glaubten. Das werden wir nächsten Sonntag anschauen.

Herr, wir schließen diese wunderbare Zeit des Gottesdienstes mit tiefer Dankbarkeit für die Gelegenheit, die wir hatten, in die Herrlichkeit unseres Erlösers, in die Wirklichkeit der Heiligen Schrift und darüber hinaus in das weite und umfassende Bild der Geschichte zu blicken, deren Höhepunkt und Ende so kommen werden, wie du es bestimmt hast. Vater, ich bete, dass die Herrlichkeit Christi in dieser Stunde sowohl durch die Musik als auch durch das Wort erstrahlt, so dass alle, die hier sind und Jesus Christus noch nicht als Herrn und Erlöser angenommen haben, dies jetzt tun mögen.

Ich bete, dass dein Heiliger Geist kommen möge, der Geist der Gnade, und genauso wie du eines Tages in der Zukunft diese rettende Gnade, die Erkenntnis und die Wiedergeburt deinem Volk Israel bringen wirst, du das heute Morgen auch für einzelne Sünder tun mögest, für Juden oder Heiden. Öffne ihre Herzen, damit sie die Wahrheit annehmen. Erfrische uns durch die Wahrheit der Schrift, die Kraft der Schrift, die Genauigkeit und Irrtumslosigkeit der Schrift in der Herrlichkeit Christi und der Wahrhaftigkeit des Evangeliums.

Ermutige uns, treue Zeugen zu sein und diese Wahrheiten Juden und Heiden gleichermaßen zu bezeugen, weil wir wissen, dass jeder, der den Namen des Herrn anruft, gerettet wird. Es gibt weder Juden noch Griechen, sondern alle sind willkommen, zu Christus zu kommen. Mögen wir diese Botschaft weitergeben. Mögen unsere Füße die wunderbaren Füße sein, die mit der guten Botschaft des Wortes Christi kommen, durch die der rettende Glaube durch deinen Heiligen Geist wirksam werden kann.

Hilf uns, in diesen wenigen ruhigen Momenten, darüber nachzudenken, wie diese Wahrheiten unser Herz auf neue Weise ergreifen können. Wie diese Wahrheiten unsere Liebe zu Christus und unsere Liebe zu dir und unser Vertrauen und unsere Zuversicht stärken können, in einer Welt, die verworren ist; in der wir trotzdem völlig in Frieden leben können, weil du uns verheißen hast, dass du die Kontrolle hast, und du hast uns sogar die Details gegeben, auf die wir achten sollen.

Erfrische auch uns in der Gemeinschaft miteinander und mach uns bereit, auch in den kommenden Tagen, in der kommenden Woche, das herrliche Evangelium von Christus denen zu bringen, die es hören müssen. Wir bitten dich, diese Dinge in unserem Herzen zu festigen. Amen.

ENDE

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