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Wir sind dabei, Jesaja Kapitel 53 zu betrachten. Jesaja ist ein Prophet aus dem Alten Testament. Wenn ihr eine Bibel habt, schlagt Jesaja Kapitel 53 auf. Das ist das Kapitel, das wir uns anschauen. Manche halten es für das großartigste Kapitel des Alten Testaments. Es steht außer Frage, dass es sich um die ausführlichste Prophezeiung über den Messias handelt, die das Alte Testament enthält. Es ist ein überaus starkes Kapitel, das wegen seiner großen Wirkung und seiner tiefen Wahrheit Satz für Satz, wenn nicht sogar Wort für Wort betrachtet werden muss.

Wenn wir gemeinsam dieses Kapitel 53 betrachten, möchte ich, dass ihr damit so vertraut werdet, dass ihr es auswendig könnt. Wir arbeiten uns also weiter vor. Dies ist heute nun Botschaft Nummer vier, und wir werden Verse 2 und 3 betrachten. Es wird also noch eine Weile dauern, bis wir das ganze Kapitel abgeschlossen haben. Aber ich möchte, dass ihr im Verlauf mit diesem Kapitel so vertraut werdet, dass es Teil eures Lebens wird und ihr den Herrn auf eine Art und Weise anbetet, die frisch, neu, reich und ein Segen für euch sein wird. Aber ihr werdet auch in der Lage sein, jedem, der euch fragt, die Herrlichkeit unseres Erlösers aus diesem Kapitel mitzuteilen. Hören wir also auf die Lesung aus diesem Kapitel, Jesaja 53.

„Wer hat unserer Verkündigung geglaubt, und der Arm des Herrn, wem ist er geoffenbart worden? Er wuchs auf vor ihm wie ein Schössling, wie ein Wurzelspross aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht; wir sahen ihn, aber sein Anblick gefiel uns nicht. Verachtet war er und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut; wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt, so verachtet war er, und wir achteten ihn nicht. Fürwahr, er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen; wir aber hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt.

Doch er wurde um unserer Übertretungen willen durchbohrt, wegen unserer Missetaten zerschlagen; die Strafe lag auf ihm, damit wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt worden. Wir alle gingen in die Irre wie Schafe, ein jeder wandte sich auf seinen Weg; aber der Herr warf unser aller Schuld auf ihn. Er wurde misshandelt, aber er beugte sich und tat seinen Mund nicht auf, wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer und seinen Mund nicht auftut. Infolge von Drangsal und Gericht wurde er weggenommen; wer will aber sein Geschlecht beschreiben? Denn er wurde aus dem Land der Lebendigen weggerissen; wegen der Übertretung meines Volkes hat ihn Strafe getroffen.

Und man bestimmte sein Grab bei Gottlosen, aber bei einem Reichen war er in seinem Tod, weil er kein Unrecht getan hatte und kein Betrug in seinem Mund gewesen war. Aber dem Herrn gefiel es, ihn zu zerschlagen; er ließ ihn leiden. Wenn er sein Leben zum Schuldopfer gegeben hat, so wird er Nachkommen sehen und seine Tage verlängern; und das Vorhaben des Herrn wird in seiner Hand gelingen. Nachdem seine Seele Mühsal erlitten hat, wird er seine Lust sehen und die Fülle haben; durch seine Erkenntnis wird mein Knecht, der Gerechte, viele gerecht machen, und ihre Sünden wird er tragen. Darum will ich ihm die Vielen zum Anteil geben, und er wird Starke zum Raub erhalten, dafür, dass er seine Seele dem Tod preisgegeben hat und sich unter die Übeltäter zählen ließ und die Sünde vieler getragen und für die Übeltäter gebetet hat.“

Ich möchte mit einer Reihe von Fragen beginnen und euch einen Überblick über dieses Kapitel geben. Wir werden die Einführung in das Kapitel anders angehen. Heute Morgen möchte ich eine Reihe von Fragen stellen, die uns helfen sollen, das Gesamtbild zu verstehen. Was ist das Thema dieser Prophezeiung? Was ist das Thema dieses Kapitels? Das Thema dieses Kapitels ist das Leiden, das furchtbare Leiden, das schreckliche Leiden, das traumatische Leiden, das schwere Leiden, das qualvolle Leiden, das schmerzhafte Leiden und das tödliche Leiden. Leid ist eindeutig das Thema.

Vers 3: „Ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut.“ Vers 4: „Er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen. [...] von Gott geschlagen und niedergebeugt“. Vers 5: Er wurde durchbohrt, er wurde zerschlagen, er wurde gezüchtigt, er wurde gegeißelt. Vers 6: „Aber der Herr warf unser aller Schuld auf ihn.“ Vers 7: „Er war gestraft und gemartert“. Er war „wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird.“ Vers 8: Er erlebte Drangsal und Gericht. Er „wurde aus dem Land der Lebendigen weggerissen.“ All das deutet darauf hin, dass es sich um eine furchtbare und schreckliche Leidenserfahrung handelt. In Vers 10 wird wiederholt, dass er zerschlagen wurde, dass er litt. Vers 11 spricht über die Qualen, die er litt. Wer kann solches Leid ertragen, solch massives Leid?

Man könnte sagen: Ich nehme an, dass es irgendwo irgendjemanden gibt, der es verdient hat, so zu leiden. Aber das führt zu einer zweiten Frage: War das Leiden verdient? Hatte der Leidende, von dem hier die Rede ist, diese Art von unbarmherzigem Leid verdient? Die Antwort auf diese Frage lautet nein. Nein, derjenige, der gelitten hat, hat das Leiden nicht verdient. Geht noch einmal kurz zu Vers 9 zurück, zum Ende des Verses: „Er hat kein Unrecht getan [...] und kein Betrug war in seinem Mund gewesen.“ Und was im Mund ist, ist das, was im Herzen ist, denn aus der Fülle des Herzens spricht der Mund. Es war also nichts Böses oder Betrügerisches in seinem Mund, weil auch nichts in seinem Herzen war.

Mehr noch: In Vers 11 wird er, dieser Leidende, als der Gerechte bezeichnet. Das ist die Prophezeiung eines Leidenden, der Schreckliches, Entsetzliches, Furchtbares erleidet. War das Leiden verdient? Nein. Das führt zu einer dritten Frage. Hat Gott damals versucht, den zu beschützen, der gerecht ist und leidet? Die Antwort ist nein. In Vers 10 heißt es: „Aber dem Herrn gefiel es, ihn zu zerschlagen; er ließ ihn leiden.“ Es ist eine erstaunliche Geschichte: Ein Leidender, der gerecht war, leidet unverdient und unvergleichlich, und ein gerechter Gott, der ihn nicht beschützt. Das führt uns zu der vierten Frage. Hat Gott hier versagt? Steht das im Widerspruch zu Gottes gerechtem Wesen, wenn er einen gerechten Menschen nicht vor solchem Leid schützt? Ist es mit Gottes gerechtem Wesen vereinbar, diesen Mann leiden zu lassen?

Die Antwort lautet ja, ja aufgrund dessen, was wir ab Vers 5 lesen: „Doch er wurde um unserer Übertretungen willen durchbohrt, wegen unserer Missetaten zerschlagen; die Strafe lag auf ihm, damit wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt worden.“ Vers 6: „Aber der Herr warf unser aller Schuld auf ihn.“ Am Ende von Vers 8 heißt es: „Denn er wurde aus dem Land der Lebendigen weggerissen; wegen der Übertretung meines Volkes hat ihn Strafe getroffen.“ Es war ihr Verdienst. Vers 11: „Ihre Sünden wird er tragen.“ Vers 12: Er trug „die Sünde vieler“. Er ist jemand, der stellvertretend leidet. Er leidet als stellvertretend Leidender. Er leidet nicht für seine eigenen Sünden, sondern für die Sünden anderer.

Das führt zu einer weiteren Frage. Warum sollte ein Mann das tun? Warum sollte irgendein Mensch, der gerecht ist, so schrecklich leiden, von Gott nicht beschützt werden und dann stellvertretend für die Sünden leiden, die er nicht begangen hat, sondern für die Sünden anderer? Die Antwort lautet: Weil er dazu willig war, weil er es tun wollte. Vers 10: „Er hat sein Leben zum Schuldopfer gegeben.“ Er gab sich selbst als Schuldopfer hin, als ein Opfer für die Schuldigen. Vers 12: Er hat „seine Seele dem Tod preisgegeben“. Was für eine unglaubliche Person, die so sehr leidet, die unverdient, stellvertretend und freiwillig leidet. Die ohne den Schutz eines gerechten Gottes leidet, obwohl sie gerecht ist. Warum? Das ist die nächste Frage: Warum sollte er das tun? Was ist das Ergebnis?

Erstens, Vers 11, wird er auf diese Weise viele rechtfertigen. Das heißt, er wird durch sein Leiden viele gerecht machen, und er wird verherrlicht werden. Vers 11, infolge seiner Qualen wird er Licht sehen. Das ist es, was dieser Vers bedeutet: Er wird Licht sehen, er wird Leben sehen, er wird zufrieden sein. Und Vers 12: „Darum will ich ihm die Vielen zum Anteil geben, und er wird Starke zum Raub erhalten.“ Mit anderen Worten: Er wird belohnt werden. Er wird erhaben sein. Wie erhaben? Nun, wir erinnern uns, nicht wahr? Zurück zu Kapitel 52, Vers 13: Er „wird einsichtig handeln, er wird erhoben sein, erhöht werden und sehr erhaben sein.“ Vers 15: „Genauso wird er viele Heidenvölker in Erstaunen setzen, und Könige werden vor ihm den Mund schließen,“ denn sie werden niemals die Herrlichkeit begreifen können, die ihm am Ende zuteil wird.

Wer ist das? Wer ist das? Nun, wer sollte es sonst sein als der Herr Jesus Christus. Kann die Welt das nicht sehen? Kann die Welt das nicht verstehen? Das wurde 700 Jahre vor der Geburt Jesu geschrieben, was Beweis genug dafür ist, dass Gott der Autor der Schrift ist, denn nur Gott kennt die Zukunft bis ins Detail. Wie kann die Welt das übersehen? Es muss Jesus Christus sein. Alle diese Einzelheiten sind in ihm erfüllt. Aber auch hier gilt, dass die Welt die Bibel nicht benutzt, die Bibel nicht liest und die Bibel nicht kennt. Betrachten wir also zum Beispiel die Heiden, die Nationen der Welt. Wir würden nicht unbedingt erwarten, dass sie an Jesus Christus glauben würden. Sie sind nicht vertraut mit Jesaja, mit Jesaja 53, dem Alten Testament, der Wahrheit des Neuen Testaments, dem Bericht über Jesus.

Aber was ist dann mit den Juden? Was ist mit den Juden? Sie kennen die Geschichte von Christus, und sei es nur, um sicherzustellen, dass jeder weiß, dass sie ihn ablehnen. Das gehört dazu, wenn man in dieser Welt Jude ist: Man ist sich darüber im Klaren, dass Jesus nicht der Messias ist, dass Jesus nicht der Erlöser war. Warum glauben die Juden das nicht? Wieso können die Juden nicht Jesaja 53 zur Hand nehmen, und dieses Kapitel den Evangelien Matthäus, Markus, Lukas und Johannes gegenüberstellen und zu dem Schluss kommen, dass dies nur Jesus sein kann!? Warum tun sie das nicht?

Einer von ihnen, Mitch Glaser, der Jesus liebt, hat eine Organisation, die sich Chosen People Ministry nennt, und er hat einen Artikel in einem kürzlich erschienenen Buch mit dem Titel The Gospel According To Isaiah 53 geschrieben (auf Deutsch: Das Evangelium nach Jesaja 53). Der Artikel ist sehr interessant. Es gibt etwa 14 Millionen Juden in der Welt, und nur etwa zehn Prozent von ihnen sind orthodox. Das bedeutet, dass nur diese 10 Prozent die Schrift erforschen und sich mit der Heiligen Schrift auskennen. Die anderen 90 Prozent stehen der Schrift und einer sorgfältigen Auslegung mehr oder weniger gleichgültig gegenüber. Die meisten Juden, so sagt Mitch Glaser, wissen nichts über das Alte Testament, Jesaja oder Jesaja 53. Sie sind damit nicht vertraut.

Weiter sagt er: Die meisten von ihnen glauben nicht an biblische Prophezeiung. Sie glauben nicht an Sünde. Sie glauben nicht an die Verdorbenheit, d. h. an eine unumkehrbare Sündhaftigkeit, die dem menschlichen Wesen eigen ist. Sie glauben nicht an Sühnung. Sie glauben nicht an Opfer. Sie glauben nicht an Vergebung durch Blutvergießen, nicht an die Menschwerdung, nicht an Verwerfung, nicht an das Neue Testament, und deshalb glauben sie nicht an Jesus. Man kann also nicht davon ausgehen, dass, wenn man mit jüdischen Menschen über den Herrn Jesus Christus spricht, sie überhaupt mit Jesaja 53 vertraut sind. Die erstaunlichen Elemente aus diesem Kapitel haben keinen Platz in ihrem Denken. Das Kapitel beginnt also mit der Frage: Wer hat der Botschaft geglaubt, die uns gegeben wurde? Sie werden zugeben, dass sie es nicht geglaubt haben.

Das ist erschütternd. Die Welt ist voll von Menschen, die nicht daran glauben. Die Nationen glauben größtenteils nicht daran. Sie glauben nicht an die Botschaft von Jesus Christus. Die Religionen der Welt – mit Ausnahme der wahren Christen – glauben nicht an die Botschaft von Christus. Und was für eine Botschaft das ist. Zu den Juden, die die Schrift kennen, sagt Paulus in Römer 10: „»Das Wort ist dir nahe, in deinem Mund«“. Du kennst den Bericht. Du kennst die Ansprüche von Christus, aber du glaubst nicht daran. Stellt euch vor, sie glauben nicht an diese Botschaft, die gute Nachricht aus dem Himmel: Dass die Liebe Gottes ihn dazu bewegt hat, Sünder durch den Tod seines Sohnes vor der Hölle zu retten. Das glauben sie nicht.

Sie glauben nicht an die Botschaft, die gute Nachricht, dass ein unsichtbarer Gott dieser Generation einen unsichtbaren Retter gesandt hat, um unsichtbare Segnungen in einem unsichtbaren Himmel bereitzustellen, die durch einen unsichtbaren Glauben empfangen werden können. Sie glauben nicht an die gute Nachricht von der Errettung und Vergebung für Sünder von Sünde, Zorn und Gericht. Sie glauben nicht an die gute Nachricht von einem gekreuzigten Erlöser als Mittel zur Erlösung. Sie glauben nicht an die gute Nachricht, dass es göttliche Gerechtigkeit gibt, durch die schuldige Sünder furchtlos und heilig vor Gott stehen können, gehüllt in Gottes eigene Gerechtigkeit. Sie glauben nicht an die frohe Botschaft der Vergebung, die der Himmel dem verurteilten und gefangenen Sünder gewährt. Diese Vergebung kann er durch den Glauben an Christus empfangen.

Sie glauben nicht an die frohe Botschaft, dass es einen Arzt gibt, der alle, die zu ihm kommen, auf ewige und unfehlbare Weise von allen Krankheiten der Seele heilt. Das tut er aus freien Stücken und er weist keinen Patienten ab. Sie glauben nicht an die frohe Botschaft, dass ein unermessliches Festmahl für hungrige Seelen vorbereitet ist, zu dem alle herzlich eingeladen sind. Dabei ist Christus selbst sowohl der Gastgeber als auch das Mahl. Sie glauben nicht an die frohe Botschaft eines unbezahlbaren Schatzes, den man nicht kaufen kann, der aber bereits gekauft ist und dann als Geschenk angeboten wird. Er besteht aus einem unerschöpflichen Segen und nie versiegenden Freuden, sowohl jetzt als auch in der Ewigkeit, für denjenigen, der das Geschenk annimmt. Sie glauben nicht an die frohe Botschaft des Sieges, den Jesus Christus über Satan, Tod und die Welt errungen hat – ein Triumph, an dem alle, die an ihn glauben, teilhaben können. Sie glauben nicht an die gute Nachricht vom ewigen Frieden mit Gott, der durch das Blut Christi für unwürdige und schuldhafte Sünder erkauft wurde.

Was für eine Botschaft! Aber sie glauben ihr nicht. Und hier haben wir in Jesaja 53, wie ihr bereits wisst, ein Schuldbekenntnis der Juden. Die Worte von Jesaja 53, bis hin zum letzten Vers, sind die Worte einer zukünftigen Generation der jüdischen Nation, des Volkes Israel. Sie werden dieses Schuldbekenntnis ablegen und sagen: „Wir haben es nicht geglaubt.“ Wer hat geglaubt? Sehr, sehr wenige. Wer auch immer daran glaubt, ob Jude oder Nichtjude, wird gerettet. Aber wir haben dieser Botschaft nicht geglaubt. Das werden sie zugeben. Denkt daran, dass dieses Kapitel in der Vergangenheitsform geschrieben ist. Alle Verben stehen in der Vergangenheitsform.

Die meisten Menschen denken, dass dieser Text voraussagt, was mit Jesus geschehen wird. Das tut er, denn dieser Text beschreibt im Detail sein Leiden, seinen Tod, seine Auferstehung und seine Erhöhung. Aber die Verben stehen in der Vergangenheitsform, d. h. es wird übersprungen, was mit Jesus geschieht, und es wird vom Ende der Menschheitsgeschichte aus zurückgeblickt. Das passiert, wenn Israel endlich auf den schaut, den sie durchbohrt haben, um ihn als einzigen Sohn zu betrauern. Wenn sie erkennen, dass sie ihren Messias abgelehnt haben, und sich eine Quelle der Reinigung für sie öffnet und die Rettung für das Volk Israel kommt. In der Zwischenzeit, bis zu dieser nationalen Umkehr, kann jeder zu Christus kommen und gerettet werden, aber die Nation selbst wird erst in der Zukunft umkehren und gerettet werden. Wenn sie sich dessen bewusst werden, wenn die Völker der Welt sich versammeln, um Israel zu vernichten, wenn sie umzingelt und kurz davor sind, ausgelöscht zu werden, dann wird der Herr kommen, um ihr Beschützer zu sein, und sie werden gerettet werden, das sagt Sacharja.

In Jesaja Kapitel 59 bekommen wir ein Bild davon. Ich werde nur darauf verweisen. Man kann sich ein Bild davon machen, wenn die Juden sagen: Wir sind in Schwierigkeiten, unsere Übertretungen häufen sich, es gibt keine Gerechtigkeit im Land. Wohin sollen wir gehen? Was sollen wir tun? Das ist ein Bild vom zukünftigen Israel. Das gegenwärtige Israel sagt: wie können wir uns verteidigen? Die Welt ist hinter uns her. Gott kommt uns nicht zu Hilfe. Dann heißt es in Jesaja 59: „Und es war kein Mann da, der ihnen helfen konnte“. Es gibt keinen menschlichen Führer, der Israel von der Strafe befreien kann, dass sie Christus abgelehnt haben. Das ist auch jetzt noch der Fall.

Die Welt bedroht seine Existenz durch Atomkraft. In Jesaja 59 heißt es, dass Gott sich umschaute und kein Mensch da war. Und dann folgen die schönsten Worte: Gott antwortet auf die Tatsache, dass es niemanden gab, der Israel retten konnte. Lest Kapitel 59,16: „Er sah, dass kein Mann da war; es gab niemanden, der einschreiten konnte. Dann brachte sein eigener Arm die Rettung“. Wer ist sein eigener Arm? Der Messias, der Arm des Herrn, der offenbart wird. „Dann kommt sein eigener Arm.“ Das ist dramatisch.

Ihr seht den Messias, den Herrn Jesus, wie er die Gerechtigkeit wie einen Brustpanzer umschnallt, wie er den Helm des Heils auf seinen Kopf setzt, wie er das Gewand der Rache anlegt, wie er sich mit Eifer umhüllt wie einen Mantel. Er kommt, und er kommt, um den Widersachern seines Volkes mit Zorn zu vergelten. Er kommt, um seinen Feinden Vergeltung zu leisten, damit sie den Namen des Herrn fürchten vom Westen an und seine Herrlichkeit vom Aufgang der Sonne an. Wie ein reißender Strom wird er kommen, angetrieben vom Wind des Herrn.

Christus kommt also, um Israel vor der Auslöschung zu retten, wenn er kommt, wird er sie gegen die Feinde verteidigen, die sich gegen Israel versammelt haben. Es wird geschehen, dass er die Gottlosen bestraft, und Vers 20: „Und es wird ein Erlöser kommen für Zion und für die in Jakob, die sich von der Übertretung bekehren, spricht der Herr.“ Das ist die Stunde ihrer Rettung. Er wird dieser Erlöser sein. Das wird geschehen, weil Gott es in Vers 21 versprochen hat: „Und meinerseits ist dies mein Bund mit ihnen, spricht der Herr: Mein Geist, der auf dir ruht, und meine Worte, die ich in deinen Mund gelegt habe, sollen nicht mehr aus deinem Mund weichen, noch aus dem Mund deiner Kinder, noch aus dem Mund deiner Kindeskinder, spricht der Herr, von nun an bis in Ewigkeit!“

Das ist die Rettung der Nation Israel, die Rettung durch den neuen Bund. Sie werden auf denjenigen schauen, den sie durchbohrt haben. Sie werden trauern. Sie werden gerettet werden. Und der Herr selbst wird der Krieger sein, der sie in jener Stunde verteidigt, wenn er den Messias zu ihrer Verteidigung und zu ihrer Rettung sendet. Wenn dieser Zeitpunkt in der Zukunft kommt, dann erst werden sie zurückblicken und sagen: Wir haben nicht geglaubt. Der Arm des Herrn, ja der Messias selbst, die Macht Gottes ist in ihm zum Vorschein gekommen, und wir haben es nicht geglaubt. Wir haben es nicht geglaubt. Sie werden sich offen dazu bekennen, wie schrecklich die Generationen des Unglaubens waren.

Die Frage, die sich dann stellt – und nehmen wir diese Frage als Ausgangspunkt für den Text von Jesaja 53: Warum haben sie Jesus Christus abgelehnt? Warum? Sie werden dieses Schuldbekenntnis ablegen. Sie werden uns sagen, warum. Sie werden Gott sagen, warum. Das Schuldbekenntnis, das sie in der Zukunft ablegen werden und das jeder, der jetzt zu Christus kommt, ablegen muss, steht in den Versen 2 und 3. „Er wuchs auf vor ihm wie ein Schössling, wie ein Wurzelspross aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht; wir sahen ihn, aber sein Anblick gefiel uns nicht. Verachtet war er und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut; wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt, so verachtet war er, und wir achteten ihn nicht.“

Das ist die Erklärung. Das ist die Erklärung dafür, warum die Juden seit Generationen Jesus Christus abgelehnt haben. Das ist das Schuldbekenntnis, das die zukünftige Generation, die sich ihm zuwendet, ablegen wird. Bedenkt: Gott wird die Rebellen aus der Nation ausrotten, sagt Sacharja. Ein Drittel der Juden in der Welt – zum jetzigen Zeitpunkt wären das vielleicht vier oder fünf Millionen von ihnen – werden Jesus als Herrn bekennen. Sie werden sagen: Aus diesem Grund haben wir ihn seit Generationen abgelehnt.

Hier werden drei Gründe genannt, drei Gründe. Gründe, die von ihnen bekannt wurden und sie alle haben mit der Verachtung zu tun, die sie ihm entgegengebracht haben. Erstens: Er hatte eine verachtenswerte Herkunft. Er hatte eine verachtenswerte Herkunft. „Er wuchs auf vor ihm wie ein Schössling, wie ein Wurzelspross aus dürrem Erdreich.“ Er wuchs vor ihm auf, d. h. vor Gott, er war vor den Augen Gottes, der an ihm Wohlgefallen hatte: „Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe!“ Gott hat jeden Augenblick seines Lebens gesehen. Er hat ihn beobachtet, wie er an Weisheit und Gestalt und Gunst bei Gott und den Menschen zugenommen hat, wie es in Lukas 2,52 heißt. Gott hat mit großer Aufmerksamkeit das Wachstum seines menschgewordenen Sohnes betrachtet. Er ist also vor Gott aufgewachsen und vor Gott bedeutet nach Gottes Willen, so wie Gott es wollte, nach Gottes Plan. Aber aus unserer Sicht war er wie ein „zarter Trieb“. Er war wie ein „Wurzelspross aus dürrem Erdreich“.

Lasst mich euch sagen: Das ist eine landwirtschaftlich geprägte Gesellschaft. Diese Menschen arbeiten mit der Erde, sie bauen Dinge an, sie haben Bäume und Obstgärten und sie bepflanzen die Erde. Daher kommen die Illustrationen aus diesem Bereich. Wenn man sagt, dass er wie ein zarter Trieb ist, das bedeutet, dass er einfach ein Schössling ist. Das hebräische Wort „yoneq“ bedeutet Schössling. Schösslinge sprießen auf, und zwar ohne Kultivierung, ohne dass man sie erwartet. Was macht man mit einem Schössling, damit er den anderen Zweigen nicht das Leben und die Fruchtbarkeit entzieht? Man schneidet ihn ab. Er ist überflüssig, klein, unnötig, irrelevant, unbedeutend, zufällig. Schösslinge sprießen auf. Sie sind nicht geplant, sie werden nicht gepflegt, sie werden nicht erwartet, sie werden nicht gebraucht. Sie werden abgeschnitten.

Manche Ausleger meinen, dass dieser Baum, aus dem der Schössling herauswächst, eine metaphorische oder allegorische Anspielung auf das Haus David wäre oder etwas ähnliches. Damit treibt man es aber eigentlich zu weit. Das ist sehr einfache Sprache. Es ist einfach eine Art zu sagen, dass sein Anfang irrelevant war. Er war unwichtig, er war unbedeutend, er spielte keine Rolle, er war ein Niemand von Niemandem, von nirgendwo. Wir haben Jesus angeschaut, was haben wir gesehen? Eine unbedeutende Familie: Josef, Maria. Eine unbedeutende Stadt: Nazareth, fernab von namenhaften Gegenden. Er wurde an einem unbedeutenden Ort in einer Herberge geboren, in einem Stall, und dann in eine Futterkrippe gelegt. Bei seiner Geburt waren Hirten anwesend, die auf der sozialen Leiter ganz unten standen. Keine königliche Geburt, kein sozialer Status, keine adlige Familie, keine ordentliche Bildung. Dreißig Jahre lang war er ein Zimmermann in Nazareth. Keine Verbindungen zu jemandem, der zur Elite, zu den wichtigen Leuten gehörte.

Er ist ein Schössling, er ist irrelevant. Oder er ist wie ein Wurzelspross aus dürrem Erdreich. Wenn die Sonne in diesem Teil der Welt, im Nahen Osten, untergeht, wird der Boden dürr und trocken. Und wenn der Boden sich zusammenzieht, weil das Wasser verdunstet, kommen einige der Wurzeln an die Oberfläche, schmutzige, braune Wurzeln in ausgetrocknetem Boden, die nicht gepflegt werden. Das sind die Wurzeln eines Baumes, um den sich niemand kümmert, denn wenn er ihnen wichtig wäre, würden sie ihn gießen. Das ist eine andere Art zu sagen, dass er unnötig, unberechtigt, unerwünscht, unscheinbar und wertlos ist. Dass er nicht bedeutender ist als ein dürrer Zweig oder eine trockene Wurzel an einem ausgetrockneten Ort, den niemand kultiviert, den niemand pflegt und den niemand bewässert. Was für ein schlechter Anfang! Sie haben sogar Dinge gesagt wie: „Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen?“.

Seine familiäre Herkunft hat ihm nichts gebracht. Sein sozialer Status hat ihm nichts gebracht. Er hatte keinen wirtschaftlichen Vorteil durch seine Familie. Von seinen Anhängern hat er nichts bekommen. Sie waren nicht besonders intelligent, sie waren nicht gebildet, sie waren nicht mächtig, sie waren nicht einflussreich, sie waren nicht wichtig. Es gab nicht einen einzigen Rabbi, Pharisäer, Sadduzäer, Priester oder Schriftgelehrten unter ihnen. Niemand von ihnen war von Bedeutung. Sie waren in erster Linie ein zusammengewürfelter Haufen unbedeutender Fischer, mit ein paar anderen Außenseitern wie einem Steuereintreiber und einem Terroristen. Sie hatten keine gute Stellung. Sie hatten kein Geld. Sie hatten sich ihm früh angeschlossen, mit dem Hintergedanken, dass sie einen fetten Gewinn absahnen könnten, wenn sie dabeiblieben. Es könnte sich lohnen.

Keiner von ihnen hatte etwas Nennenswertes erreicht. Die Juden haben sich das angeschaut und gesagt: Moment mal, das kann nicht der Messias sein, denn der Messias wird nicht auf diese Weise erscheinen. Das passt nicht in das Bild, das sich bei den Juden im Laufe der Jahrhunderte von einer glorreichen Ankunft des Messias entwickelt hat. In Markus, Kapitel 6, finden wir ihn in seiner Heimatstadt Nazareth, wo ihn alle kannten. „Und als der Sabbat kam, fing er an, in der Synagoge zu lehren; und viele, die zuhörten, erstaunten und sprachen: Woher hat dieser solches?“ Vielleicht kann ich die Betonung anders setzen: Woher hat dieser Mann diese Dinge, dieser Niemand, dieser Schössling, diese trockene Wurzel? Woher hat er diese Dinge? „Und was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist, dass sogar solche Wundertaten durch seine Hände geschehen?“

Sie haben seine Weisheit anerkannt. Sie haben die Dinge anerkannt, die er lehrte. Sie haben die Wunder anerkannt, die er tat. Und dann sagen sie: „Ist dieser nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria, der Bruder von Jakobus und Joses und Judas und Simon? Und sind nicht seine Schwestern hier bei uns? Und sie nahmen Anstoß an ihm.“ Sie waren empört über jeden seiner Ansprüche, ihr Messias zu sein – trotz der Macht Wunder zu vollbringen, die er demonstrierte. Sie haben also seine Anfänge, seine Herkunft verachtet. Zweitens haben sie sein Leben verachtet, das, was er geworden ist. Sein Leben als erwachsener Mann war verachtenswert. Er hatte ein verachtenswertes Leben. Gehen wir noch einmal zu Vers 2 zurück: „Er hatte keine Gestalt und keine Pracht; wir sahen ihn, aber sein Anblick gefiel uns nicht.“

Sie haben großen Wert auf Äußeres gelegt, deshalb haben sie schon Saul zu ihrem ersten König gewählt, oder? Er sah besser aus als alle anderen und war sehr groß. Das scheint immer noch eine Erfolgsformel zu sein. Aber was war mit ihm, mit Jesus? Moment mal, vielleicht ist er nicht groß genug, schön genug, stattlich genug, majestätisch genug? Wiederum kein großer Fortschritt gegenüber 1. Samuel Kapitel 9, wo sie Saul ausgewählt haben. Jesus hatte nichts Königliches, nichts Herrschaftliches, nichts Erhabenes an sich. Tatsächlich war für sie die Vorstellung, dass er ein König war, bizarr und geschmacklos. Sie lehnten es so sehr ab, dass sie Pilatus drohten, sollte er Jesus nicht kreuzigen, würden sie Cäsar davon berichten. Pilatus war selbst am Ende seiner Weisheit, weil er von den Juden in der Angelegenheit mit Jesus erpresst worden war und nun selbst erpresste und drohte. Er hätte einen weiteren Bericht an Cäsar nicht überlebt. Das wusste er.

Sie haben ihn erpresst. Sein Rachefeldzug gegen die Juden sah so aus, dass er an Jesu Kreuz schreiben ließ: Das ist Jesus von Nazareth, der König der Juden. Das war Pilatus' Vergeltung, denn er wusste, dass das die anstößigste Behauptung war, die Jesus aufgestellt hatte. Obwohl er göttliche Macht ausstrahlte, göttliche Weisheit, göttliche Wahrheit, göttliche Gnade und Heiligkeit, haben sie nichts von königlicher Schönheit in ihm gesehen. Er hatte nichts Attraktives an sich. Sie hatten von Anfang an seine Herkunft verachtet. Sie hatten ihn für die Mitte, sein Leben, verhöhnt.

Drittens hatte er ein verachtenswertes Ende. Er hatte ein verachtenswertes Ende. Lesen wir dazu Vers 3: „Verachtet war er und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut; wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt, so verachtet war er, und wir achteten ihn nicht.“ Hier in den ersten beiden Zeilen ist sein Ende zu sehen. Sie haben nicht nur seinen Anfang und sein Leben, sondern vor allem auch seinen Tod verachtet. Erinnert euch: Sie dachten nicht, dass sie jemanden brauchen, der für ihre Sünden stirbt. Sie waren der Selbstgerechtigkeit verfallen. Sie wollten Gott gefallen, indem sie fromm und religiös waren und gute Werke taten. Und hier kommt dieser Messias, der behauptet, der Messias und der König zu sein. Doch anstatt zu triumphieren, anstatt dass seine Laufbahn in Herrlichkeit, Majestät, Triumph, Sieg, Erhöhung und Verherrlichung endet, wird er verachtet, und von den Menschen verlassen. Es endet alles in Leid und Trauer.

Sie hätten sich den Tod Jesu mit all seinen Schrecken ansehen und sagen können: Wisst ihr, das ist das Opfer, auf das wir gewartet haben. Dies ist das Opfer, das dargestellt wird, als Abraham im Dickicht einen Widder als Ersatz für seinen Sohn findet, das Messer zurückzieht, und anstatt Isaak zu töten, stattdessen den Widder tötet. Dies ist die Erfüllung davon, dass das Passahlamm getötet und sein Blut an den Türpfosten und der Oberschwelle angebracht wurde, um dem Zorn Gottes zu entgehen – weil ein Lamm geopfert wurde. Dies ist das letzte Opfer, das einzig wahre, rettende Opfer, das in den Millionen von Opfern dargestellt wurde, die sie Tag für Tag beim Schlachten von Tieren im Laufe ihrer Geschichte darbrachten.

Sie hätten das erkennen können, aber sie haben sich nicht als Sünder gesehen und kein Opfer gebraucht, keine Sühnung und keinen Erlöser. Als sie also gesehen haben, dass ihr selbsternannter Messias ein Mann der Schmerzen und des Leides war und sein Leben so endete, wie es endete, war es für sie verachtenswert. Sie haben ihn abgelehnt, deshalb lehnen sie ihn auch jetzt ab, weil sie ihn schon damals abgelehnt haben. Sie lehnen Jesus ab, weil sie ihn damals abgelehnt haben. Er wurde verachtet – das ist ein starker Begriff. Es bedeutet, dass man jemanden mit Verachtung behandelt. Sie haben ihn mit Verachtung behandelt, und sie tun es immer noch. Sie tun es immer noch. Das hebräische Wort für Jesus ist Jeschua, Jeschua. Die Rabbiner haben diesen Namen im Laufe der Jahre geändert, indem sie das letzte “a“ weggelassen haben. Sie alle nennen ihn Jeschu. Jeschu ist ein Akrostichon und bedeutet: „Sein Name soll ausgelöscht werden“. So steht in den rabbinischen Schriften: Jeschu, er soll ausgelöscht werden. Das ist die heutige Art, zu sagen: Wir wollen nicht, dass dieser Mann über uns herrscht. Genau das haben sie gesagt, als sie damals seine Kreuzigung gefordert haben.

Er wird von den Rabbinern „der Übertreter“ genannt. Die Rabbiner nennen ihn „Tolui“, „der Gehängte“. „Verflucht ist derjenige, der ans Holz gehängt wurde.“ Das Beunruhigenste ist wahrscheinlich die Verbindung Jesu mit ben Stada und ben Pandira – das ist Gotteslästerungen. Hierbei geht um Folgendes: Die wahre Geschichte von Jesus, so sagen die Rabbiner, ist die Geschichte von Jeschu, und sie handelt von einem Mann namens ben Pandira und einer Frau namens Miriam ben Stada. Ben Pandira soll sein Vater sein und ben Stada seine Mutter. Seine Mutter, eine Frau namens Miriam ben Stada, war eine Friseurin, die die Ehe gebrochen hat und eine Affäre mit Joseph ben Pandira hatte, einem römischen Söldner, und Jeschu gebar. Er ist also der uneheliche Sohn einer Friseurin und eines römischen Söldners, der dann, so sagen die Rabbiner, nach Ägypten ging, um magische Künste zu erlernen und die Menschen in die Irre zu führen. All das steht im Talmud.

Die Rabbiner nannten sein Evangelium „avon-gillajon“ – was sündige Schrift bedeutet, statt „evangel“, wie der Evangelist, der die wahre Geschichte schreibt. Sie verachten Jesus seit Generationen, natürlich in dem einen oder anderen Ausmaß. Er war also verachtet. So heißt es am Anfang von Vers 3, und am Ende von Vers 3, zweimal. Er war verachtet. Und es geht weiter. Dann heißt es, dass er von den Menschen verlassen war. Ich möchte, dass wir uns das ansehen. Es ist vielleicht nicht so einfach, wie es aussieht. Verlassen von Menschen nicht in einem allgemeinen Sinn, das wäre „ben adam“, „ben adam“. Damit sind Menschen im Allgemeinen gemeint. Hier steht „ben ish“. Gemeint sind Herren, Herrscher, Führer, prominente Menschen. Und was sagt das Volk dazu? Schaut: Ein verachtenswerter Anfang, ein verachtenswertes Leben, ein verachtenswertes Ende, und keine wichtigen Leute haben ihn unterstützt. Wir schauten auf unsere Führer, und sie waren es, die nach seinem Blut schrien.

In Johannes 7 findet sich dazu eine wichtige Aussage. Man kann das in Johannes 7, Vers 45 aufgreifen: Die Beamten kommen zu den Hohenpriestern und fragen: Warum habt ihr Jesus nicht mitgebracht? Wir haben euch geschickt, um ihn zu holen, ihn gefangen zu nehmen, ihn zu uns zu bringen. Diese Beamten, die Tempelpolizisten, sagen: Noch nie hat ein Mann so gesprochen wie dieser Mann. Wir wissen nicht, was wir mit ihm machen sollen. Wir waren einfach schockiert von seiner Lehre. „Da antworteten ihnen die Pharisäer: Seid auch ihr verführt worden?“ Hört euch das an, Johannes 7,48: „Keiner von den Oberen oder Pharisäern hat an ihn geglaubt“. Keiner von den Wichtigen hat an ihn geglaubt.

Wenn die Juden also aus einer zukünftigen Zeit zurückblicken, werden sie sagen: Seht her, wir haben uns den Anfang seines Lebens angesehen, die Mitte seines Lebens, das Ende seines Lebens, und es gab nichts, was ihn attraktiv gemacht hat. Es passte nicht in unser Bild, und dann ist sein Tod so schrecklich. Er wird abgelehnt, er wird verachtet, niemand Wichtiges stellt sich auf seine Seite. Was sollen wir tun? Wir folgen unseren Führern. Keiner der Machtelite hat ihm nahegestanden, keiner von ihnen hat ihn unterstützt, keiner von ihnen hat an ihn geglaubt. Einige, die an ihn hätten glauben sollen, zogen sich zurück, weil der Preis zu hoch war. Es gab ein paar geheime Jünger, die erst später auftauchten. Aber die Menschen von Rang waren nicht beeindruckt – die führenden Männer seines Volkes, diejenigen, die die Menge überragen. Es war eine Hierarchie, eine starre und feste Hierarchie. Das Volk war ganz unten, die Herrschenden hatten Macht und Autorität, und die Großen haben sich von ihm zurückgezogen. Er hatte niemanden von Rang und Namen auf seiner Seite.

Das gilt auch heute noch für die ganze Welt. Es stimmt immer noch. Die Werke und die Macht Jesu wurden Satan zugeschrieben. Die Führer haben gesagt, er tue, was er tue, durch die Mächte der Hölle, Beelzebub, Satan. Und so verfolgten und töteten sie seine Anhänger. Sie nannten die Apostel Abtrünnige und sagten, sie seien schlimmer als die Heiden. In jenen frühen Jahren entwickelte sich ein Gebet, das so lautete: „Mögen die Anhänger Jesu plötzlich ohne Hoffnung vernichtet und aus dem Buch des Lebens getilgt werden.“ So groß war die Ablehnung und der Hohn. Er endete als ein Mann der Schmerzen, Vers 3, und war mit Leiden vertraut. Wenn man sich sein Leben ansieht, ist es einfach nur traurig. Das kann nicht der Messias sein.

Anstatt Leid zuzufügen, anstatt den Feinden Israels und den Völkern Schaden zuzufügen, wie es die Propheten voraussagen, ist er selbst ein Mann der Schmerzen. Hier sind richtige Schmerzen gemeint, aber nicht äußerlich hinzugefügte Schmerzen. Kummer des Herzens in all seinen Formen wäre die hebräische Bedeutung für dieses Wort. Und dann war er mit dem Leid, dem Leid der Seele vertraut. Er war ein trauriger Mensch. Er war innerlich traurig. Man könnte es so sehen: Sie sahen ihn als erbärmlich an –als erbärmlich, tief traurig. Er weint, er weint Tränen – nirgendwo im Neuen Testament steht, dass er jemals gelacht hat. Wo ist ihr großer Anführer, triumphierend, siegreich, voller Freude, Aufregung, Begeisterung?

Wer ist dieser Mann, der ein zerbrochenes Herz hat, weint, traurig ist und Schmerzen leidet? Und dann war da natürlich noch der konkrete Schmerz. Der war so schlimm, wie es in Vers 3 heißt, dass er wie einer war, vor dem die Menschen ihr Gesicht verbergen. Als er zum Kreuz kam, war er mehr gezeichnet als jeder andere Mensch, heißt es in Kapitel 52 Vers 14. Eine Dornenkrone auf dem Kopf, Blut, das an seinem Körper herabfließt, Fliegen, die ihn in seiner Nacktheit umschwirren, während er in der Sonne am Kreuz hängt. Nägel, die seine Hände durchbohren, Spuren von Peitschenhieben und Geißelung, Spucke, die auf seinem Gesicht und seinem Körper getrocknet ist, blaue Flecken von Schlägen und Stockhieben ins Gesicht.

Die Realität seines Leidens passt einfach nicht in das Bild des Messias. Denkt daran, dass sie geglaubt haben, keinen Retter zu brauchen. Jesus sagte: Ich kann nichts mit euch machen, denn ich bin nicht gekommen, um Gerechte zur Umkehr zu rufen. Er ist absolut unangenehm. Er ist also wie jemand, vor dem die Menschen ihr Gesicht verbergen, jemand, der so grotesk, so anstößig, so hässlich, so abstoßend ist, dass man sich nicht einmal umdreht, um hinzusehen. Es ist zu peinlich, zu beschämend, zu hässlich, zu grausam, zu unvergesslich. Sie wollen dieses Bild nicht einmal vor Augen haben. Das ist die fortlaufende Haltung Israels gegenüber Jesus. Für sie ist er als Messias abscheulich, verachtenswert.

Am Ende von Vers 3 heißt es: „So verachtet war er, und wir achteten ihn nicht.“ Diese letzte Formulierung hört sich sehr harmlos an: Wir achteten ihn nicht. Auf Deutsch bedeutet das, dass wir ihn für nichts, für nicht existent gehalten haben. Das ist die ultimative Verachtung: Er ist ein Niemand für uns. Das ist die historische Sicht des jüdischen Volkes auf Jesus. Ich danke dem Herrn, dass viele jüdische Menschen, einer nach dem anderen, durch das ganze Zeitalter der Gemeinde zu Christus kommen und ihn so sehen, wie er wirklich ist. Ist es nicht eine gute Nachricht, dass das Volk eines Tages umkehren und ihn sehen und dieses Schuldbekenntnis ablegen wird? Ich weiß, dass manche Leute sagen: Das klingt irgendwie antijüdisch. Nein, das ist kein Bekenntnis der Nationen. Es ist ein zukünftiges Bekenntnis der Juden, wenn sie zurückblicken und erkennen, was sie getan haben.

Hier wird der jüdische Unglaube nicht von Heiden beurteilt. Es ist eine jüdische Beurteilung, eine Umkehr. Das sind die Worte, die das Volk sprechen wird, wenn es mit gebrochenem Herzen die schlimmste Sünde bekennt, die man sich vorstellen kann, nämlich Christus abzulehnen. Das sind Worte, die du sprechen musst, wenn du Jesus Christus abgelehnt hast. Du musst diese Worte jetzt sagen, Jude oder Nichtjude, wer auch immer du bist, damit sich eine Quelle der Reinigung für dich öffnet. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie in der Zukunft glauben, vielleicht in naher Zukunft, wollen wir Folgendes sagen. Römer 1, Vers 16: „Denn ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht; denn es ist Gottes Kraft zur Errettung für jeden, der glaubt, zuerst für den Juden, dann auch für den Griechen.“

Ich möchte in den letzten ein oder zwei Minuten damit schließen, dass ich euch bitte, Apostelgeschichte 3, Vers 17, aufzuschlagen. Das ist die Predigt, die Petrus nach der Pfingstpredigt in den Tagen der Urgemeinde, gehalten hat. So eine großartige Predigt. In Vers 13 sagt Petrus: „Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter, hat seinen Knecht Jesus verherrlicht; ihn habt ihr ausgeliefert und habt ihn verleugnet vor Pilatus, als dieser ihn freisprechen wollte. Ihr habt den Heiligen und Gerechten verleugnet und verlangt, dass euch ein Mörder geschenkt werde“ – Barabbas. „den Fürsten des Lebens aber habt ihr getötet! Ihn hat Gott aus den Toten auferweckt; dafür sind wir Zeugen. Und auf den Glauben an seinen Namen hin hat sein Name diesen hier stark gemacht“ – den sie gerade geheilt haben, „den ihr seht und kennt; ja, der durch Ihn gewirkte Glaube hat ihm diese volle Gesundheit gegeben vor euch allen.“ Petrus sagt: Ihr habt ihn abgelehnt – ihr müsst die Verantwortung dafür tragen, dass ihr den Fürsten des Lebens abgelehnt und getötet habt.

Und dann folgt Vers 17, der so wichtig ist. „Und nun, ihr Brüder“, er spricht zu diesen Juden als seinen Brüdern, „ich weiß, dass ihr in Unwissenheit gehandelt habt, wie auch eure Obersten.“ Ich weiß es. „Gott aber hat das, was er durch den Mund aller seiner Propheten zuvor verkündigte, dass nämlich der Christus leiden müsse, auf diese Weise erfüllt.“ Was meint ihr, worauf er damit hinaus will? Sehr wahrscheinlich auf Jesaja 53. „So tut nun Buße und bekehrt euch.“ Sind das nicht gute Nachrichten? Ihr habt gerade den Fürsten des Lebens getötet, und Gott sagt euch: Tut Buße und kehrt um. Und wenn du das tust, werden „eure Sünden ausgetilgt werden“. Das ist wörtlich das, was Jesus gesagt hat, als er am Kreuz starb: „Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Du bist unwissend, du hast es im Unglauben getan? Tu Buße, kehr um, damit deine Sünden ausgetilgt werden. Was wird dann passieren? Wenn du umkehrst und Buße tust und deine Sünden ausgetilgt wurden, wird die Zeit der Erquickung kommen. Das ist das Reich, das ist die Königsherrschaft des Messias.

Denn er wird Jesus, den für euch bestimmten Christus, schicken. Das ist seine Wiederkunft, um sein Reich aufzurichten. Der Himmel muss ihn jetzt aufnehmen, bis zur Zeit der Wiederherstellung aller Dinge, von denen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten von je her gesprochen hat. Das Reich, der verheißene abrahamitische Bund, der davidische Bund, den die Propheten bekräftigt haben, das Heil und alle Verheißungen des Reiches, sie werden eintreten, wenn Christus wiederkommt. Christus wird in der Zeit der Wiederherstellung wiederkommen, in der Zeit der Erquickung, wenn ihr umkehrt, wenn ihr umkehrt.

In Vers 24 sagt er: „Und alle Propheten, von Samuel an und den folgenden, so viele geredet haben, sie haben auch diese Tage im voraus angekündigt. Ihr seid Söhne der Propheten und des Bundes, den Gott mit unseren Vätern schloss, als er zu Abraham sprach: »Und in deinem Samen sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde«. Euch zuerst hat Gott, als er seinen Knecht Jesus erweckte,“ – so wird er in Jesaja 53 genannt – „ ihn gesandt, um euch zu segnen, indem ein jeder von euch sich von seiner Bosheit bekehrt!“ Ihr habt den Messias getötet, aber Gott ist noch nicht fertig mit euch. Der Tag wird kommen, an dem er sich von euren Sünden abwendet und seinen Sohn sendet, um sein Reich aufzurichten und seine Verheißung zu erfüllen. Gott ist noch nicht fertig mit Israel. Behaltet Israel im Auge. Ihre Rettung ist durch die Verheißung Gottes gesichert. In der Zwischenzeit steht allen, die ihn anrufen, das Heil offen.

Vater, wir kommen jetzt am Ende dieses wunderbaren Gottesdienstes mit dankbaren Herzen zu dir. In diesem Kapitel steckt so viel Wahrheit – es ist unerschöpflich. Aber selbst in nur zwei Versen verstehen wir die Geschichte auf eine neue Art und Weise, die Jahrhunderte und Generationen umfasst, in denen Christus abgelehnt wurde. Jetzt wissen wir warum. Aber wir wissen auch, dass es einen zukünftigen Tag geben wird, an dem alle Verheißungen, die du Israel gegeben hast, in der Stunde ihres Heils erfüllt werden, wenn du zu ihrem Erlöser wirst. Wir freuen uns auf diesen Tag. Aber in der Zwischenzeit, in der Zwischenzeit, wird das Evangelium – die Botschaft, wenn sie geglaubt wird – die Kraft Gottes zur Rettung für Juden oder Heiden sein. Sei bitte gnädig, oh Herr, und ziehe auch heute noch einige von ihnen an dein Herz.

Während du noch betest – das ist die Entscheidung aller Entscheidungen, die Verpflichtung aller Verpflichtungen, es geht um deine Ewigkeit. Das ist Himmel statt Hölle. Um das anzunehmen, was Christus für dich getan hat, du brauchst einen Retter. Du bist nicht gut genug. Du kannst nicht durch deine guten Werke oder deine Frömmigkeit dorthin gelangen. Das wird nicht ausreichen. Du brauchst einen Retter. Du brauchst jemanden, der für deine Sünden bezahlt. Du musst die von ihm geleistete Zahlung annehmen, damit Gott sie auf dich überträgt, und dir deine Sünden zu diesem Zeitpunkt vollständig vergeben sind und dir der ewige Himmel sicher ist. Was für eine Botschaft. Glaubst du das? Glaubst du um Christus als Herrn anzunehmen? Das ist die Frage.

Vater, wir danken Dir auch jetzt wieder für das Werk, das du in unseren Herzen tun wirst, denn dein Wort kehrt nie leer zurück, sondern erfüllt immer den Zweck, zu dem du es gesandt hast. Wir beten, dass das heute zu deiner Ehre geschieht, in Christi Namen. Amen.

ENDE

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